Neues Weblog: „Kanzleisoftware-Berlin.com“

Neu!Wir haben uns lange genug über den Hersteller und Entwickler der Kanzleisoftware RA-Micro geärgert. Um genau zu sein: Seit dem 29. Januar 2016. Bis dahin ging’s ja recht gut.

Der 29. Januar war der Tag, an dem wir das Update 2016 eingespielt haben. Der Beginn einer Phase, in der das gesamte Team der Kanzlei keine Probleme mehr mit niedrigem Blutdruck hatte.

Was wir bis zum 29. Januar 2016 gemacht haben, kann man hier nachlesen: Das Elend begann mit dem Update.

Und was danach geschah, steht in dem Blogbeitrag Bananen für die Kunden

Und wie es weiter geht, kann man miterleben und -erleiden: Täglich ein neuer Erfahrungs- und Fehlerbericht und über das, was den Anwender der Kanzleisoftware RA-Micro zum Wahnsinn treibt. Auf www.Kanzleisoftware-Berlin.com

Dieser Beitrag wurde unter In eigener Sache, RA-Micro veröffentlicht.

9 Antworten auf Neues Weblog: „Kanzleisoftware-Berlin.com“

  1. 1

    Ich würde vorsichtig tippen, dass das irgendwie mit einem wahrscheinlich erfolgten Umstieg auf Windows 10 zu tun hat.

    Die Liste der System – Totalausfälle nach einem Upgrade ist lang, zu lang, um sie hier weiter auszuführen.

    Berüchtigt war Windows Vista. Schlagartig waren X Millionen Netzwerke funktionslos. Deswegen blieb XP so populär. Das Schöne an 8.0 war, dass eine Reihe von Treibern weggefallen war, so dass zum Beispiel eine Sound Blaster Soundkarte nicht mehr genutzt werden konnte. Oder LG-DVD Brenner. Oder, oder, oder, oder, oder………….. Standard – Software war plötzlich inkompatibel geworden.

    Da hilft dann nur noch die McAfee-Methode: Wegwerfen des Systems und Umstieg auf Smartphones.
    Vernichtung der Festplatten und Anschaffung eines Raspberry Pi, den man in die Tasche stecken kann.

  2. 2
    RA Fuschi says:

    @Arne Rathjen: Das könnte ich glauben, wenn unsere Windows 7 Rechner in der Kanzlei nicht die selben Probleme mit RA-MICRO hätten seit deren blöden Updates

  3. 3
    egal says:

    Die Probleme klingen eher nicht so betriebsbedingt bezogen…

    Da ist die Einschätzung, dass es offenbar nicht genügend interne Tests (bzw. überhaupt eine Qualitätssicherung) gibt, wohl zutreffend.

    Naja, RA-Micro ist halt ein Schwergewicht mit seiner Tonne Features. Je größer der Programmcode, desto mehr Fehler. Eine alte Weisheit.

    Wir benutzen hier ajur, ein totales Leichtgewicht, was sicherlich noch so einige Features gebrauchen könnte, aber wenigstens tadellos funktioniert :D

  4. 4
    Stadler says:

    Die Einblendung des Albumcovers von NEU! finde ich aus urheberrechtlicher Perspektive durchaus sportlich. ;-)

  5. 5

    2: der Knackpunkt ist, wenn ich mich nicht irre, die aufgeweichte Haftung für Softwaremängel. Zusammen mit einer weitreichenden Ausschaltung des Marktes in diesem Sektor hat das dazu geführt, dass Unmengen von Müll-Code produziert werden, und reale Produktivitätsfortschritte in den letzten etwa 15 Jahren kaum stattgefunden haben.

    Wir hängen jetzt an der Leine von Barock-Software, die zu dem Zweck aufgebläht worden ist, die Umsätze von Hardwareherstellern zu steigern, die immer leistungsfähigere Produkte produzieren. Der Zwang, Sicherheits – Upgrades und alles mögliche an Programmänderungen einzuführen und sich dann einzuarbeiten führt zu einer weitreichenden Ausschaltung der Produktivitätsfortschritte, die man durch den Softwareeinsatz eigentlich erwarten kann. Man kann auch wirklich nicht behaupten, dass die Systeme durch die in den letzten Jahrzehnten erforderlich gewordenen x 1000 Sicherheits – Upgrades wirklich sicherer geworden sind, das Gegenteil ist der Fall. Ein GAU jagt den nächsten.

    Nebenbei: ich habe bereits 1992 einige gequälte Rechtsinformatiker bei dem Versuch beobachten können, ein größeres RA Micro – Netzwerk mit 50 Rechnern in Betrieb zu halten, was monatelang nicht klappte.

    Aber was soll’s, das beA funktioniert ja auch nicht richtig.

  6. 6
    Mitleser says:

    @all
    Kanzlei- oder Arztrechner verantwortungsvoller Anbieter haben am Internet genau *gar*nichts* zu suchen. Solche laufen offline in einem eigenen Subnet (bei „Paranoiden“: VLAN).
    Surfen und Mailen über einen seamless Terminal- oder Citrix-Client (o.Ä., z.B. 2x.com) mit gemeinsamer Dateiablage.

    Sowas weiss aber jeder ansatzweise qualifizierte IT-Dienstleister (und es kostet auch nur ein paar Mark).

  7. 7

    Wenn der Code zum Kot wird …

    Wenn ich programmiere, dann eher zum Training gräulicher Substanzen. Allerdings stelle ich fest, dass Code nicht gleich Code ist.
    Programmcode hat genug gestalterische Freiheiten, um eine persönliche Note zu ermöglichen und trotzdem valide sein können. Letztendlich versucht der Coder (deutsch: Ködler) zwar, stilistische Konventionen einzuhalten, aber der Programmierer muss auch kraft seines Kodierungsstils mit der Masse an abstrakten Inhalten haushalten lernen. Ergänzend kommt eine ausführliche Auskommentierung zum Einsatz, um anderen Mitarbeitern eine Verständlichkeit des Codes zu ermöglichen (auch um sich in ungewisser Zukunft erinnern zu können, was das Geschrieben eigentlich [bewirken] sollte).

    So schön, so gut.
    Die Personalfluktuation ist nicht gering in der Weichwarenindustrie. Sobald Änderungen nötig sind, und das sind sie z.B. bei Änderungen in der virtuellen Umgebung (z.B. Betriebssystem oder Einführung neue Standards), werden diese bemüht implementiert. Wer den Code aber nicht wirklich versteht, macht leicht Fehler (befördert durch den Kostendruck mit konsekutiver Leistungsverpflichtung). Fehler werden durch ausreichende Testung detektiert (heutzutage bananisiert beim Kunden).

    Die Fehlerbehandlung (meist NICHT Fehlerbehebung!) erfolgt durch Patches. D.h. der Fehler wird nur aufgegriffen und umgebogen. Anders ist das regelmäßig bei komplexen Konstruktionen nicht mehr in den Griff zu bekommen. Damit schreibt sich die Geschichte fort, es entsteht immer mehr bewirtschafteter Müll, bis der Code zum Kot mutiert …

    Anders wird damit kein Geld mehr verdient. Die physiologische Geistesschwäche ist der Limes.

  8. 8

    6: wer seinen Rechner mit dem Internet verbindet, hat das große Privileg, sich in einer Art offenem Kanal der Welt präsentieren zu können. Das sollte man berücksichtigen, wenn man geheimhaltungspflichtig ist. Und daher seine Arbeitsrechner vom Netz abtrennen. Ausnahme PR-Systeme.

    Das Schöne ist aktuell, dass man, wenn man sich als Administrator ins Internet einloggt, um online Software-Aktualisierungen durchzuführen, was häufig auch von den Softwarefirmen selbst initiiert wird, hinterher nicht mehr rekonstruieren kann, ob sich Fehlfunktionen darstellen als Resultat eines Angriffs, von Produktfehlern, von eigenen Fehlern, von Fehlern des Betriebssystems, oder von Hardwarefehlern.

    In den Upgrade – Vorgang können sich Dritte einklinken, um ihre unerwünschte Software in das System einzuspielen, oder aber Mandanten – Daten abzufischen.

    Oft sind Upgrades nur ein Mittel, um durch Aufblähung von Programmcode den Nutzer zu zwingen, teure und leistungsfähigere Hardware anzuschaffen, was im Fall von Windows Vista relativ offensichtlich gewesen ist, weswegen Vista schnell von Windows 7 ersetzt wurde , welches bekanntlich deutlich weniger anspruchsvoll ist mit der Verwertung / Verschwendung von Systemressourcen.

  9. 9

    @OscarTheFish „Anders ist das regelmäßig bei komplexen Konstruktionen nicht mehr in den Griff zu bekommen.“

    Dem muss jeder Vollblutentwickler widersprechen – nach der These sollten faktisch ALLE umfangreichen Systeme unbeherrschbar und ein qualitativer Schlamassel sein.
    Dem ist aber mitnichten so – Stichwort Testautomatisierung und höchstmögliche Testabdeckung. Jede Änderung kann automatisch auf ihre Auswirkungen geprüft werden. Dann spielt auch das Thema Fluktuation in der Entwicklerriege keine so gravierende Rolle mehr.

    Kostet natürlich Zeit und Geld.