Die Gutschrift der Gewerbeauskunftszentrale

Für den Mandanten waren sie ziemlich belastend, diese wiederholten Mahnungen und Zahlungsaufforderungen der Gewerbeauskunftszentrale.

Und weil es ihm wirtschaftlich gar nicht so schlecht ging, war er auch schon kurz davor, die Rechnung der

Gewerbeauskunftsgutschrift2

zu bezahlen, nachdem die GWE-Wirtschaftsinformations GmbH ihm schon Klageentwürfe und amtsgerichtliche Entscheidungen zugesandt hatte.

Ich habe mit dem Mandanten dann einen Tausch unserer Dienstleisungen vereinbart; er hilft mir und im Gegenzug helfe ich ihm. Das war für beide am Ende ein gutes Geschäft.

Unsere Kanzlei ist mit den Strukturen und Methoden vergleichbarer Unternehmungen bestens vertraut; im Rahmen von Strafverteidigungen bekommt man einen hervorragenden Einblick, wie es pfiffigen Kerlchen immer wieder gelingt, Kühlschränke an Eskimos oder den Sand in der Wüste zu verkaufen. Deswegen war es auch nicht besonders schwierig, den wunden Arschillespunkt der Gewerbeauskunftszentrale zu finden.

Es lief anfangs noch etwas zäh und wir erhielten auch zornige Reaktionen von den Gewerbeauskunftszentralorganen, aber am Ende bekam der Mandant Post aus 40597 Düsseldorf. Die GWE stornierte die Rechnung:

Gewerbeauskunftsgutschrift

Und ab da war dann Ruhe im Karton.

Im Nachhinein betrachtet war es eigentlich ganz einfach; man muß nur wissen, an welcher Schraube man drehen muß. ;-)

Dieser Beitrag wurde unter Zivilrecht veröffentlicht.

6 Antworten auf Die Gutschrift der Gewerbeauskunftszentrale

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    Marc says:

    Ich hoffe, diese Stornierung kommt bei unserem Mandanten auch noch?! Ich habe seit dem Bericht, dass die StA bei denen eingeritten ist, die Füße still gehalten. Vielleicht doch noch einmal ein „Wir-bezahlen-das-nicht-Schreiben“ aufsetzen.

    Viele Grüße und ein frohes Neues :)

  2. 2
    Verlobte von Wilhelm Brause says:

    Hier wird alles gewonnen!

    Es muss aber trotzdem Achillesferse heißen.
    Das Körperteil mit Ar*** ist an anderer Stelle.

  3. 3
    Anwalt says:

    1. Gutschriften von der GWE zu erhalten ist ja nun nicht der grosse Wurf.

    2. Warum nicht direkt klagen? Leichter verdient man als Anwalt kaum Geld.

    • Ich freue mich, daß Sie eine Quelle gefunden zu haben scheinen, mit der Sie linker Hand Ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Mein Berufsalltag ist jedoch nicht nur deswegen spannender, weil ich mich – vielleicht anders als Sie – mit solchen Quis­qui­li­en regelmäßig nicht rumschlagen muß. crh
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    RA JM says:

    @ Anwalt:

    Weil nur Hasardeure und Gebührengeier ohne Not eine negative Feststellungsklage erheben. Alle anderen warten in aller Ruhe die Klage der Gegenseite ab.

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    Wernher von Grün says:

    Ist die Stellschraube Geheimwissen, welches nicht weiter gereicht werden darf?

    • Neinein, das könnten Sie ganz einfach selbst herausfinden. Mal eben eine Ausbildung zum Volljuristen absolvieren, dann ein paar Jährchen als Strafverteidiger in Wirtschaftsstrafsachen unterwegs sein und schon haben Sie die Informationen, die Sie brauchen, um mit schlichten Handgriffen Forderungen abwehren zu können, von denen Sie meinen, daß sie unberechtigt seien. Ganz einfach, oder? crh
  6. 6
    rofl says:

    Ich schätze, eine Drohung mit einer Strafanzeige wegen bandenmäßigen und gewerbsmäßigen Betruges führte zu diesem Rückzug.

    • Sie sollten einen Strafverteidiger nicht mit einem Zivilrechtler verwechseln, der es ohne Hilfe der Staatsanwaltschaft nicht schafft, die Interessen seiner Mandanten durchzusetzen. Da haben Sie jetzt aber sich ganz böse verschätzt. crh