Polizeigewalt

Polizisten, die sich nicht im Griff haben und etwa gegen Demonstranten „mit unangebrachter Härte“ vorgehen, stehen oft im Rampenlicht der Medien. Weniger beachtet hingegen ist die Gewalt, mit der sich Polizeibeamte tagtäglich konfrontiert sehen. Vier Beamte aus dem Freiburger Polizeirevier Nord erzählen …

Fudder, Neuigkeiten aus Freiburg, berichtete über Probleme, die Polizeibeamte im – von Kreuzberg aus betrachtet – friedlichen Südwestdeutschland haben. Offenbar gärt es auch dort unter der Oberfläche.

Ob die Gewalt gegen Polizeibeamte in einer Wechselbeziehung steht zur Gewalt durch Polizeibeamte? In beide Richtungen?

Danke an den Freiburger Kollegen Lars Ritterhoff für den Link.

Dieser Beitrag wurde unter Polizei veröffentlicht.

9 Antworten auf Polizeigewalt

  1. 1
    MaxR says:

    Ich habe auch den Eindruck, daß der Wechsel von der recht zivil aussehenden Beige-Grünen Uniform zur dunkelblauen Drohkleidung auch etwas damit zu tun haben könnte.

    Wo die alte Uniform noch „freundlich“ wirkte, schafft die dunkelblaue sofort eine Distanz und wirkt regelrecht bedrohlich. In aufgeheiztem Umfeld könnte das die Schwelle zur aktiven gewalt verringern.

  2. 2
    EingegenüberPolizistenfreundlichgesonnenerBlogleser says:

    Angebliche Polizeigewalt als PR-Aktion?

    http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/35170

    http://blog.starwreck.com/2010/12/16/police-brutality-in-frankfurt/

  3. 3
    Tourix says:

    @ MaxR
    Schon Jahrzehnte bevor die Polizei die Farbe wechselte, hatte die Feuerwehr blaue Einsatzkleidung.
    Und auch das THW wechselte wenige Jahre vor der Polizei die Farbe von Grau auf Blau.
    Die alte, grüne Farbe der Polizei halte ich für drohender als Blau, da Grün eher in Verbindung mit Militär und der Jagd gebracht werden kann.
    Daran kann es somit wohl kaum liegen.

    Vieles in dem Zeitungsbericht bestätigt eigentlich das, was Buschkowsky sagt (auf Youtube zu sehen).

  4. 4
    Jon says:

    Also sorry, wenn ich hier mit meiner Einstellung etwas aus dem Rahmen falle. Die Probleme die Polizeibeamte haben interessieren mich, angesichts der objektiven und permanenten Gewalt, die durch die Polizei ausgeübt wird, relativ wenig. Niemand ist gezwungen dort zu arbeiten und es fehlt mir sowieso jedes Verständnis für diese Jobwahl.
    Das Problem ist, dass die Polizei, wie die Justiz keiner objektiven demokratischen Kontrolle unterliegen. Polizeieinsätze bei Auseinandersetzungen um die Atomkraft oder wie derzeit um Stuttgart 21 verbieten sich unter demokratischen Gesichtspunkten sowieso. Polizei und Justiz führen inzwischen im Verbund mit interessierten politischen Kreisen ein jeder Demokratie abträgliches Eigenleben. Das muss schnellstens wieder unter Kontrolle gebracht werden und die Inhaber des staatlichen Gewaltmonopols haben nur ein Recht zur Ausübung desselben, wenn sie jegliche Gewalt vermeiden.

  5. 5
    sic says:

    Eine Wechselbeziehung wird, wenn überhaupt als Ursache vorhanden, nur in Fällen anzunehmen sein, in denen ein Polizeibeamter und ein Normalbürger bereits mehrfach Kontakt hatten, und es zu Fehler auf einer der beiden Seiten kam. War der Polizist unhöfflich oder aggressiv, wird der Bürger beim nächsten Mal deutlich unkooperativer sein, und die Bereitschaft, den Beamten zu unterstützen (durch Zeugenaussagen o.ä.) wird sinken. Ist der Bürger der Übeltäter, wird der Polizist beim nächsten Mal ein klein wenig ungeduldiger und gereitzter reagieren. Der Unterschied ist letztendlich, das der Durchschnittsbürger nur selten den Kontakt haben wird, während das für den Polizisten Alltag ist. Sprich, negatives Verhalten des Gegenübers muß von einem Polizisten deutlich häufiger hingenommen werden, ohne das er sichtbar darauf reagieren darf, er repräsentiert schließlich einen Gewaltenzweig des Staates.

    Die im Artikel geschilderten Fälle sind wie immer Einzelfälle (das gilt in beide Richtungen). Sie klingen sehr negativ für die betroffenen Polizisten, sind aber natürlich (wie jede Zeugenaussage) subjektiv gefärbt. Trotzdem sollte man solche Schilderungen ernst nehmen. Die Statistiken zeigen in der Tat einen Anstieg gerade bei schwereren Verletzungen im Dienst.

    An der Farbe würde ich es nicht festmachen wollen, jeder reagiert anders auf die Veränderung. Ich denk je nach Bundesland, das wären irgendwelche THW Leute oder Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste (Hamburg), oder noch schlimmer, Bahnmitarbeiter (Sachsen, wegen dem hellblauen Hemd mit Weste darüber) und nehm die nicht ernst. Ohne Ausweis geht da garnichts, das Outfit hat einfach nichts offizielles an sich bis auf die Landesembleme an Mütze und Hemd, kann sich jeder in 10 Minuten komplett selbst besorgen inklusive der Aufnäher. Das war beim Lindgrün deutlich schwieriger, das war keine Standardfarbe.

  6. 6
    Kampfschmuser says:

    Ich bin das erste Mal auf das „blau“ in Hamburg auf der Reeperbahn gestoßen. Im Dunkeln sah es aus wie schwarz. Sorry, dies soll kein Vergleich oder Denunzierung sein: Ich empfand die schwarze Uniform wie die SS-Uniform in alten Kriegsfilmen.
    Das alte Grün hat mir da viel besser gefallen. Das war einzigartig, sorgte nicht für Irritation und war angenehm.
    Das Schwarz (oder dunkelst blau) wirkt bedrohlicher und gleichzeitig unauffälliger in der Masse.

  7. 7
    Tourix says:

    @ Jon
    Überlegen sie mal was die Aufgabe der Polizei ist.
    Demonstrationen sind nur der kleinste Teil davon.
    Die Polizei ist der Garant dafür, dass wir durch die Straßen gehen können, ohne überfallen oder verprügelt zu werden, dass der Verkehr halbwegs sicher und geordnet verläuft, dass Kriminelle gesucht und gefasst werden, Verbrechen aufgeklärt werden, und so weiter und so fort.
    Mit einem Kunden aus Frankreich hatte ich vor einigen Monaten zur Zeit der „Rentenkrawallen“ über die Polizei in Frankreich und Deutschland gesprochen. Er war äußerst angetan von der deutschen Polizei, weil diese immer höflich und korrekt wäre, während die französische Polizei schon mal sehr schnell auf völlig normale Bürger in harmlosen Situationen einschlagen würden.

    Und zu den Demos – Dort wird inzwischen immer die Polizei angegriffen und das vollkommen ohne jegliche Hemmungen. Steine, Flaschen und Knaller werden dort geworfen und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis jemand (wahrscheinlich ein Unbeteiligter) auf der Strecke bleibt. Sie erwarten doch wohl nicht ernsthaft, dass jemand dabei noch ruhig bleibt.
    Die Blockaden der Castor Transporte bringt gar nichts. Das kostet nur unser Geld (letzter Castor Transport 25 – 50 Millionen nur für die Länder).

  8. 8

    […] an RA Carsten Hönig für den […]

  9. 9
    dietmar kleinmann says:

    soso sich anspucken lassen und dann noch dankeschön sagen, dass wird von den kritischen Bürgern verlangt. Die Polizei kann wohl nichts dafür, dass es zu gewissen Zeiten in der BRD nicht immer so läuft, wie sich einige Gutmenschen sich das vorstellen. Schaut doch mal in andere Länder in der EU, dort hat die Polizei noch ein gutes Ansehen, trotz dass dort teilweise härter zugelangt wird. Braucht man Polizeibeamte mit Wattehandschuhen, ob dies der teilweise sehr selbstbewusste und immer mehr besoffenen Gegenüber versteht ist eine andere Frage. Am Rande was polemisches, ist man selbst betroffen, wegen einem Autounfall oder Wohnunseinbruch, oder auch wenn man von irgendwelchen benachteiligten meistens jungen Menschen am Bahnhof zusammengeschlagen wird, dann ist die anscheinend brutale Polizei wieder recht. Leute, macht euch doch mal mehr Gedanken, nicht jeder kann, meistens Lehrer oder dgl., wo im gemachten Nest sitzen, zumeistents nachts, wo ein Polizeibeamter arbeiten muss nachvollziehen, dass diese Arbeit heutzutage nicht mehr so einfach ist.