Toter Radfahrer

Ein 23-Jähriger aus Charlottenburg, der am Freitag, den 17. August in Mitte mit einem Taxi zusammengestoßen war, ist heute in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen.

Wie berichtet war der junge Mann, gegen 22 Uhr 35 auf seinem Fahrrad Unter den Linden in Richtung Friedrichstraße unterwegs und bei „Rot“ in den Kreuzungsbereich Ecke Glinkastraße gefahren. Dort erfasste ihn ein 50-jähriger Taxifahrer mit seinem „Mercedes“.
Der 23-Jährige ist der 39. Verkehrstote in diesem Jahr und der 12. Radfahrer, der im Straßenverkehr ums Leben gekommen ist.

Quelle: Pressemeldung der Polizei Berlin

Dazu paßt der Kommentar in der BZ vom 27.8.07 von B.Z.-Chefreporter Gunnar J. Schupelius:

Haltet an der Ampel an, ihr Rot-Radler!

Ich bin in diesem Sommer auf das Fahrrad umgestiegen.

Eigentlich ist es wunderbar: Ich komme fit im Büro an, auf der Heimfahrt kann ich entspannen. Leider stehe ich aber dennoch meistens unter Strom, denn ich beobachte, wie annähernd jeder Radfahrer um mich herum über rote Ampeln fährt. Ständig kommt es zu Beinahe-Kollisionen, ständig wäre fast jemand vor meinen Augen überfahren worden. Es ist so selbstverständlich geworden: Wer ein Fahrrad besteigt, der glaubt offenbar von diesem Moment an, dass die Vorfahrtsregeln nicht mehr für ihn gelten und dass das Licht der Ampeln keine Bedeutung für ihn hat. Die Radfahrer bringen dabei nicht nur sich selbst permanent in Lebensgefahr, sondern natürlich auch Fußgänger, Autofahrer und andere Radfahrer.

Es sind auch nicht nur die schnellen Radler, nicht nur die Rücksichtslosen und Asozialen, es sind einfach alle: nette Männer in Business-Anzügen, hübsche Frauen in Kostümen oder Kleidern.

Die ordentlichsten und anständigsten Berliner sind wie wesensverändert, wie von allen guten Geistern verlassen, kaum, dass sie auf dem Rad sitzen. Und das ist das Schlimmste: Auch Jugendliche sehe ich, wie sie sich auf knallrote Ampelkreuzungen stürzen. An die Kinder, die dem gefährlichen, schlechten Beispiel folgen, möchte ich lieber nicht denken.

Liebe Radfahrer, wenn Euch schon alles egal ist, so denkt bitte wenigstens an Eure Vorbildfunktion. Und haltet, verflucht noch einmal, beim roten Licht der Ampeln an!

Obendrauf zitiere ich noch aus dem Kommentar von Udo zum Blogbeitrag Anarchie beim Radfahren:

Übrigens sitzen die meisten Rüpel nach allen Unfallstatistiken und Zählungen von Verkehrsverstößen im Auto.

Und? Was nützt das dem toten Radfahrer (und seinen Hinterbliebenen)?

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