Nazis raus – aus dem Hotel

Die Herren H. Apfel und A. Delle, beide Mitglieder der NPD Fraktion im Sächsischen Landtag, bekamen Post. Vom Geschäftsführer des Hotels „Holiday Inn Dresden“:

Dresden, 18. Oktober 2007

Ihre Zimmerreservierung im Holiday Inn Dresden

Sehr geehrter Herr Apfel,
sehr geehrter Herr Delle,

wir erhielten heute Ihre über www.hotel.de getätigte Reservierung für den 7. November 2007 und sind einigermassen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingendem Namen bevorzugen.

Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es auch meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüssen und zu bedienen, haben wir hotel.de gebeten, die Buchung zu stornieren.

Sollte dies aus vertraglichen Gründen nicht möglich sein, darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich sämtliche in unserem Hause durch Sie getätigten Umsätze unmittelbar als Spende an die Dresdner Synagoge weiterleiten werde. Betrachten Sie dies als kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung für die Schäden, die Ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besuchern zugefügt haben.

Eine Kopie dieses Schreibens leiten wir an die Dresdner Presse weiter.

In der Hoffung, daß Sie eine zu Ihnen passende Unterkunft finden und uns Ihr Besuch erspart bleibt verbleiben wir

mit freundlichen Grüssen
MACRANDER HOTELS GmbH & Co. KG

Johannes H. Lohmeyer
Geschäftsführer

Quelle: hpd-online

Nicht schlecht, das verdient – trotz des positiven Marketing-Effekts, den so eine Aktion bei den meisten Lesern hat – den vollen Respekt.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines (Kanzlei) veröffentlicht.

12 Antworten auf Nazis raus – aus dem Hotel

  1. 1
    Rotkäppchen says:

    auf youtube ist ein interessanter bericht von extra3 zu sehen, wonach sich angeblich ein NPD-Verband unter falschem Namen (irgendwie verstanden die Hoteliers immer „SPD“) einmieten wollte. Die NPD weist das natürlich zurück.

  2. 2

    Nur gut, daß man die NDP-Mitglieder meist schon aufgrund ihres Äußeres (und damit meine ich jetzt nicht die Bekleidung) erkennt. Spätestens, wenn sie den Mund aufmachen, weiß man, mit wem es zu tun hat. Meistens.

  3. 3

    NPD aus Hotel rausgeworfen…

    Das "Holiday In" in Dresden erhielt eine Reservierung von NPD Funktionären, welche gern einmal den "american way of life" erleben wollten. Jedoch hatte das Hotel auf solche Gäste nun überhaupt gar keine Lust und will diese nicht…

  4. 4
    deranwalt.at says:

    Ob das nicht bloß ein Fake ist ?

    Einerseits stellt sich mir die Frage, wozu die beiden Herren an ihrem ständigen Dienstort Dresden Hotelzimmer benötigen sollten, und andererseits klingen Sätze wie „Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es auch meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüssen und zu bedienen, …“ für einen Hotelgeschäftsführer doch etwas daneben; zumindest ist diese Branche ja eher nicht so dafür bekannt, das Herz derart auf der Zunge zu tragen.

  5. 5
    PiLLe says:

    Kein Fake.

    Und bevor man solche Kommentare in den Raum wirft, ist es ratsam, das zu tun, was ich tat: Holiday Inn Dresden anrufen und nachfragen.

    Der Brief ist echt.

    Andererseits hätte man auch darauf kommen müssen, das im Hotel eine Konferenz abgehalten werden sollte, und das zu einer solchen Konferenz natürlich NICHT nur Dresdner NPD-Mitglieder anreisen würden.

  6. 6
    zwo:null|eu says:

    Aufstehen und Klatschen!…

    Da fällt mir nur ein: Aufstehen und Klatschen! Respekt an den Geschäftsführer der MACRANDER HOTELS GmbH & Co. KG der an die zwei Mitglieder des Sächsischen Landtages der NPD, H. Apfel und A. Delle, folgenden Brief, nach einer Buchung über eine…

  7. 7
  8. 8

    […] Oktober 2007 habe ich über einen engagierten Gastwirt in Dresden geschrieben, der sein Hotel zur Nazi-freien Zone erklärt […]

  9. 9
    Lutz Lievert says:

    Hallo, Rechtsanwalt&Co

    Es ist schon beängstigend, wie Sie mit Kritikern umgehen und sich in Ihrer Haltung beweihräuchern. Ihr Format ist alles andere als demokratisch und akzeptabel. Kein Stück besser als jene Spinner, die zu bekämpfen Sie vorgeben. Hönigs armselige, linke Kreaturen, 3 Sommersemester in Moskau mit Stipendium der SED und mit der Lizenz zu peinlicher Selbstgerechtigkeit – peinlich, wirklich peinlich!

    Lutz

  10. 10

    […] Blogleser kommentiert einen älteren Blog Beitrag, den ich über einen mutigen Gastwirt geschrieben habe. Der Hotelier hatte sich geweigert, […]

  11. 11
  12. 12
    Markus Fey-Fürst says:

    Ich muss sagen es ist äußerst sowas von einem Kollegen zu hören..

    MFG Markus(Gott sei mit dir)