Kleingarten

Nach einem Zeugenhinweis haben Kriminalbeamte der Polizeidirektion 2 gestern Abend bei einer Durchsuchung auf richterlichen Beschluss eine Cannabisplantage in einer Werkstatt in der Schönwalder Straße in Spandau gefunden.

Plantage

Die Beamten durchsuchten ab 19 Uhr 45 in einem Mietshaus die Wohn-, Büro- und Werkstatträume eines 48-Jährigen, der bisher noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten war. Im 1. Stockwerk des Hinterhauses über der Werkstatt stießen die Beamten auf eine professionell mit Beleuchtungs- und Bewässerungsanlage betriebene Cannabisplantage. Insgesamt fanden die Ermittler 171 Cannabispflanzen sowie 200 Gramm Marihuana, Bargeld und eine Schreckschusswaffe.

Der 48-Jährige wurde festgenommen und wird heute einem Haftrichter vorgeführt.

Quelle: Pressemeldung der Polizei Berlin

Ich bin gespannt, ob sich die „professionelle Beleuchtungs- und Bewässerungsanlage“ demnächst in einer anderen Plantage wiederfindet. Die abgebildeten Lampen jedenfalls tragen den Stempel der Asservatenkammer; die Kleingärtner hatten die Lampen seinerzeit beim Land Berlin ersteigert.

Dieser Beitrag wurde unter Strafrecht veröffentlicht.

7 Antworten auf Kleingarten

  1. 1
    ra_kuemmerle says:

    Pflanzlampen aus der Asservatenkammer scheinen in Berlin gar nicht so selten zu sein. Bei einer Vorführung hatte der Haftrichter einen meiner Mandanten gefragt, wo er denn seine professionelle Ausrüstung herhabe, hoffentlich nicht aus der Asservatenkammer. Auf meine fragenden Blicke hin erklärte er mir, dass höre er häufiger. Da fehlten mir dann doch die Worte…

  2. 2
    T. Feltus says:

    Nennt man dies nicht Wirtschaftskreislauf? Wäre nur schön, wenn von dem Erlös der Verteidiger bezahlt würde.

  3. 3
  4. 4
    doppelfish says:

    Na und? Warum sollten denn nur die Importeure den ganzen Profit machen?
    „Herzlichen Dank für Ihren Einkauf bei der Asservatenkammer des Landes Berlin. Wir kommen dann in ein paar Monaten vorbei, und sammeln das Zeug wieder ein. Einen Anwalt haben Sie schon?“

  5. 5
    MaxR says:

    Wozu dann eigentlich noch Zeugenhinweise? Das könnte die Polizeibehörde doch gleich zum Geschäftsmodell machen.

  6. 6
    doppelfish says:

    Au, das könnte in’s Auge gehen.
    „… und POM Fritz wegen Beihilfe zur Produktion und Inverkehrbringung von BTM.“

  7. 7
    Tilman says:

    In den USA fahndet(e) die Polizei nach solchen „Gärtnern“ mit Hilfe der Stromrechnungen, d.h. sie sucht Haushalte, die übermäßig viel Strom verbrauchen. Danach werden „verdächtige“ Adressen mit Wärmebildkameras abgeklappert.