Schufa kündigt Facebook-Account

Nach massiven Protesten an Plänen, Informationen aus sozialen Netzwerken wie Facebook zur Berechnung der Kreditwürdigkeit zu nutzen, ist das Projekt gestoppt worden. Das Hasso-Plattner-Institut kündigte den umstrittenen Forschungsvertrag mit der Auskunftei Schufa.

meldet die FAZ und andere einschlägig bekannte Wirtschaftsblätter.

Ob dahinter der Facebook-Account von Herrn Hasso Plattner steht, der nun doch etwas zu verbergen hat, wird nicht berichtet.

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Und wer denkt an die Täter?!

Ich finde, die Schubser werden hier völlig falsch dargestellt. Erst werden sie von den vermeintlichen Vertrags-„Partnern“ ganz deutlich erkennbar böswillig über’n Tisch gezogen. Dann sollen sie sich noch nicht einmal richtig wehren dürfen und am Ende auch noch dafür bestraft werden, daß sie auf diese Abzocke reagieren.

Außerdem: Hat jemand eigentlich mal daran gedacht, welche schlimmen Traumata hinter so einem Verhalten stehen: Dieses freundliche Grinsen ist doch eine schiere Provokation!

Und überhaupt: Was erlauben Deutscher Anwaltverein?!

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Phantomverhütung

Die Kriminaltechnik ist vorsichtiger geworden. Die Wattestäbchen von Greiner Bio-One werden wohl nicht mehr so gerne genommen.

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Absolute Beginners

Bild: 	GesaD  / pixelio.deDie Entscheidung des BGH vom 31. Mai 2012 – 2 StR 610/11 – hat ja schon etwas Spektakuläres: Da schließt ein Richter auf Probe einen Angeklagten in eine Arrestzelle, um ihn weichzukochen. Geht ja nun gar nicht … und da hilft dem Anfängerrichter auch keine welpenschützende Krähentheorie mehr.

Der Beck-Blog-Experte Prof. Dr. Henning Ernst Müller traut sich sogar, das Wort „Geständniserpressung“(*) in den Mund zu nehmen, auch wenn er schnell noch ein „(?)“ hinterher haucht.

Ein Kollege vom KuDamm, Rechtsanwalt Andreas Jede, kritisiert das System, das solche Kapriolen überhaupt erst ermöglicht. So ein Amok laufender Richter auf Probe habe im Zweifel eine Strafkompetenz von bis zu vier Jahren (§ 24 II GVG), schreibt Andreas Jede.

Ich darf da noch einen drauf setzen: Diese Anfänger trifft man auch gern als Haftrichter an. Das sind dann solche, denen es möglich ist, in Fünf-Minuten-Terminen mit ihrer Unterschrift gestandene Existenzen ins Nirvana zu schicken, zum Beispiel weil ein erfahrener Staatsanwalt einen gut formulierten Haftbefehls-Entwurf geschrieben hat, den der absolute beginner dann nur noch zu unterschreiben braucht.

Das ist uns Strafverteidigern bekannt, wir leben damit und wissen, darauf zu reagieren. Aber gesagt werden sollte es trotzdem immer wieder einmal, damit auch das Im-Namen-des-Volkes-Volk (Art. 20 Abs. 2 S. 1 GG!) merkt, womit wir uns tagtäglich auseinander setzen müssen.

(*): Als ich dieses häßliche Wort einmal einem Staatsanwalt gegenüber lautstark vorgetragen hatte, bin ich haarscharf an einem Ermittlungsverfahren wegen Majestätsbeleidigung vorbeigeschlittert.

Bild: GesaD / pixelio.de

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Neues aus dem Spam-Filter: SHENKUNG

Der Herr JEAN BOURDON hat mir geschrieben:

Sehr teuer,

73 Jahre alt und bin ich gegenwärtig krank hat mir métastatique Krebs gerade festgestellt das in der terminalen Phase ist und das meine Tage, war Kontos wegen meines Gesundheitszustandes würdige mein Alter und mein gegenwärtiger Gesundheitszustand ich herab und gesehen, wünscht, meine Güter zu schenken. Ich verfüge über eine wichtige Summe, die ich wünsche, zu Ihrer Verfügung von einer Spende zu legen, um Ihnen zu realisieren zu erlauben, machst guter Willen auf.

Ich wünsche jedoch Bestätigung ihrer Personalien.

Welche berufliche Tätigkeit üben Sie aus?
Sind mit Ihnen verheiratet ?
Haben Sie Sie Kinder?
Wie alt sind Sie?
Welches Projekt beabsichtigen Sie, sich mit diesen Fonds zu verwirklichen?

Vor jeder Sache ist es wichtig, daß wir eine unter Ihnen und mir einrichten, um dieses Projekt zum Erfolg zu führen.
Dazu ist es wichtig, daß Sie auf alle meine Fragen antworten.

Bekommen Sie meine aufrichtigen Grüße.

Sie mich auch und: Gute Besserung!

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Sparen durch konsequente Abschiebung

Eine neue Studie der Universität Rostock weist nach, dass die Bundesrepublik Deutschland durch eine konsequente Abschiebepolitik rund 100 Milliarden Euro jährlich einsparen könnte.

Also los, raus mit dem Pack!

Zumal einige Länder wie die Türkei, Afghanistan, Israel und Somalia bereits signalisiert haben sollen, sie würden gerne soviele wie möglich aufnehmen.

Weitere Einzelheiten gibt es hier.

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Fortgebildeter Strafverteidiger

SchlubankGegenüber der Rechtsanwaltskammer muß ich regelmäßig nachweisen, daß ich gebildet bin. Also: Fortgebildet.

Das hängt mit dem Titel zusammen, den ich führen darf: Den Fachanwaltstitel. Fachanwalt für Strafrecht darf sich eben nicht jeder Strafverteidiger nennen.

Mindestens 10 Stunden im Jahr muß sich ein solcher Fachanwalt auf eine Seminarbank setzen, um sich aktuelles Wissen anzueignen und altes Wissen aufzufrischen.

Weil aber nicht nur die Damen und Herren der Rechtsanwaltskammer Interesse an meiner Aus- und Fortbildung haben, stelle ich nun auch dem geneigten Publikum die Zettel zur Verfügung, mit denen ich nachweise, womit ich meine Freizeit und so manches Wochenende verbringe.

Und ja: Es ist nicht verboten, auch mehr als diese Mindest-10-Stunden-im-Jahr Nachhilfe zu nehmen. :-)

Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

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Effektive Drogenpolitik

Ich habe viel gelernt, auf der Fortbildungsveranstaltung am Samstag. Auch von der Polizei, die vertreten war durch Herrn Polizeipräsident Horst Wawrzynski aus Leipzig.

Herr Wawrzynski präsentierte mit selbstbewußtem Stolz seine nahezu Heroin-freie Stadt Leipzig. Durch drei größere Aktionen habe die Leipziger Polizei den Markt, was den Handel mit Heroin angeht, weitestgehend trocken gelegt.

Herr Wawrzynski räumte auf meine Frage hin aber auch ein, daß er nun einen Freund weniger habe: Nämlich den Polizeichef der Nachbarstadt Halle. Denn dort wurden plötzlich stark steigende Umsatzzahlen bei den Heroin-Händlern vermeldet.

Crystal PurEin Leipziger Strafverteidiger berichtete zudem, daß die Lücken, die das fehlende Heroin am Markt hinterlassen hat, nun auch teilweise durch Crystal geschlossen werde, das säckeweise aus dem relativ nahe gelegenen Tschechien eingeführt wird.

Dieses Crystal (alte Männer kennen diese Droge auch unter den Namen Pervitin, Panzerschokolade, Stuka-Tabletten, Fliegersalz oder Hermann-Göring-Pillen, jüngere Menschen eher unter Yaba, Ice, Meth oder Crystal Meth) ist eine Droge, mit der man sich binnen kürzester Zeit (Monate!) problemlos zu einem lebenden Untoten verwandeln kann.

An der Diskussion um die Legalisierung von Betäubungsmitteln als Alternative zu diesem sinnlosen und gefährlichen „Kampf gegen Drogen“ habe ich mich dann nicht mehr beteiligt. Es gab keine neuen Argumente …

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Kein Foto vor’m Tor

Der Gremium MC hatte sich das Brandenburger Tor als Hintergrund für ein Familienfoto ausgesucht. Offenbar reagiert aber das Tor gegen die Kutten der Rocker allergisch. Deswegen muß das gute Stück vor ihnen geschützt werden. Von der Polizei. Die jedenfalls stellte die Jungs am Samstag vor die Alternative: Entweder mitohne Kutte oder eben nicht.

Die Rocker entschieden sich für das „nicht“, darauf wurden sie des Platzes verwiesen.

Ob der Platzverweis nach § 29 ASOG erfolgte oder eine andere Zauberformel ausgesprochen wurde, ist nicht überliefert.

Vor dem Hintergrund der letzten bewegenden Tagen könnte man vielleicht vermuten, daß Rocker-Kutten per se eine „Gefahr für die Sicherheit und Ordnung“ des Brandenburger Tors darstellen.

Vielleicht sollten die Jungs vom Gremium es mal mit der Oberbaumbrücke versuchen. Die Wanne hat dort – wie man sieht – jedenfalls nicht für Pickel gesorgt. ;-)

Update
SPON hat dazu etwas im Angebot:

Als Begründung für das [Fototermins-]Verbot sagte ein Polizeisprecher, in der derzeitigen Situation wolle man keine Machtdemonstration dulden. Er gehe davon aus, dass das Foto als Provokation gegen die Polizei gedacht war.

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Schall und Rauch

Ich habe gestern eine sehr nette Fachpsychologin für Rechtspsychologie kennen gelernt. Frau Dr. Evelin Werner hat sich auf die Analyse von Zeugenaussagen spezialisiert und erstellt im Auftrag von Gerichten (aussagepsychologische) Glaubhaftigkeitsgutachten.

Ihre Praxis liegt „Am Gespensterwald“. 8-)

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