Überraschende Wende beim Pillendienst-Verfahren

97589_web_R_by_Klicker_pixelio.deIn dem Parallel-Verfahren wurde durch den Tod des Schöffens alles wieder auf Null gestellt. Das hat den Terminsplan der Strafkammer explodieren lassen.

Die Staatsanwaltschaft (!) hatte zudem im Termin am vergangenen Donnerstag Beweisanträge gestellt, die (nach übereinstimmender Ansicht aller Prozeßbeteiligten) dazu geeignet waren, das Verfahren auf die Langstrecke zu schicken und den Terminsplan der Kammer mindestens für die nächsten 18 Monate auszubuchen.

Diese Prozeßsituation hat die Verteidigung des Hauptangeklagten zum Anlaß genommen, den Richtern ein Angebot zu machen, das sie nicht ablehnen können: Ein Geständnis im Sinne der Anklage.

Das erwartete Strafmaß könnte dann in einem Bereich liegen, zu dem man der Verteidigung des Hauptangeklagten mit sehr großem Respekt gratulieren muß.

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Bild: © Klicker / pixelio.de

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5 Antworten auf Überraschende Wende beim Pillendienst-Verfahren

  1. 1
    Armin says:

    Klingt nach einem fairen, rechtsstaatlichen Verfahren wenn man so ein Angebot unterbreitet, nur um *nicht* mit der Sache das nächste Lebensjahrzehnt zu füllen…

  2. 2
    matthiasausk says:

    Vielleicht haben Verteidiger und Angeklagter gemerkt, daß die Beweisanträge zum (nahezu) selben Ergebnis in der Sache (wenn auch nicht beim Strafmaß) führen würden wie ein Geständnis?

  3. 3
    Provinzverteidiger says:

    Einmal gestanden, immer gestanden!

  4. 4

    Vielleicht haben die Verteidiger auch nur den Elfmeter verwandelt, den die Staatsanwaltschaft durch offenkundige Verfahrensverzögerungstaktik verschenkt hat.

  5. 5
    cepag says:

    Ich denke, Kollege Hoenig als alter Hase wird sicherlich hier nicht über ungelegte Eier gackern. Mithin wird das Ding schon in trockenen Tüchern sein.
    Herzlichen Glückwunsch!