Ein ungeprüfter Gedanke zum Frühstücks-Caffè

Was passiert eigentlich, wenn der eine oder andere auswärtige Beteiligte zum heutigen (und morgigen) Hauptverhandlungstermin nicht erscheint?

Weil er nicht nach – sagen wir mal – Potsdam anreisen kann. Wegen dieses obersten Lokomotivführers. Und die Unterbrechungsfrist des § 229 StPO dadurch überschritten wird. Und dann das Verfahren – zum dritten Mal – von vorn beginnen muß.

Wer trägt dann eigentlich die Kosten des Verfahrens?

Dieser Beitrag wurde unter Potsdam, Prozeßbericht (www.prozessbericht.de) veröffentlicht.

15 Antworten auf Ein ungeprüfter Gedanke zum Frühstücks-Caffè

  1. 1
    Jim Knopf says:

    Ist der Zeuge dann nicht gehalten, das nächstgünstigste verfügbare Transportmittel (Taxi?!) zu benutzen? Die paar hundert EURO kann er doch ein paar Monate auslegen!

    • Ich weiß ja nicht, ob Sie heute morgen mal in Berlin versucht haben ein Taxi zu bekommen, um damit um 9 Uhr in Potsdam zu sein. Oder ein Mietauto? Wie lang ist der Stau auf der Stadtautobahn? Und dann waren da noch Verteidiger, Protokollführer, Staatsanwälte und Richter, die auch pünktlich sein wollen. (Merkschwas? ;-) )

      BTW: Ich habe hier noch ein, zwei Fahrräder rumzustehen. 8-) crh

  2. 2
    Max says:

    Tja nun, wenn jemand nicht erscheinen kann, dann ist es erst einmal sein „persönliches Pech“ wie es so nett heißt – Arbeitsniederlegungen gehören zum allg. Lebensrisiko wenn sich das letzthin nicht geändert hat. Und ich glaube diese Idee ist selbst Frau Nahles noch nicht durchs Hirn mäandert.

    Interessanter fände ich, aber das werden Sie besser wissen, ob die StPO für solche Fälle überhaupt Kostenregelungen vorsieht (und ob bzw. wie zu teilen ist, wenn mehrere notwendige Beteiligte nachweislich nicht erschienen sind).

  3. 3
    Jim Knopf says:

    Schade, dass es zum Taxi so UBERhaupt keine Alternative gibt ;)

  4. 4
    ko says:

    Eine ADAC Mitgliedschaft reicht heute nicht mehr, oder? ;)

  5. 5
    monika says:

    OT: Super sympathischer Blog!

    • Off Topics sind hier STRENGSTENS verboten. Grundsätzlich. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen. 8-) crh
  6. 6
    Verlobte von Wilhelm Brause says:

    In diesem Fall empfiehlt sich der bekannte Spruch:
    Der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschkasten an….

    Mozart war auch mit der Postkutsche unterwegs.

    Meine Oma war Dresden `45 ausgebombt und ist mit den Kindern (es war Februar) bis in die Sächsische Schweiz gelaufen. Das Baby auf dem Arm war meine Mutter.

    Meine Güte, das Fahrrad wurde erfunden.

    Wenn einer in einer 50 Kilometer entfernten Stadt eine Million abholen könnte, das würde er auch dort ankommen.
    Oder etwa nicht???

  7. 7
    Thomas Will says:

    Bewegung ist gesund. Sitzen ist das neue Rauchen. Also zu Fuß oder mit dem Fahrrad, das hält fit! ;-)

  8. 8
    rakuemmerle says:

    Mit nur einer Stunde Verspätung waren alle da, die Potsdamer Postkutschenkammer konnte anfangen. Wenn auch nur kurz…

  9. 9
    Andreas says:

    Ich hab mal mein eigenes Strafverfahren in BW verschlafen. Ist sogar ein Gutachter wegen mir angereist.
    Musste die Kosten aber nicht tragen, da ich damals psychisch, sagen wir mal, gerade nicht so ganz in der stabilsten Verfassung war. War eine sehr faire Richterin am AG.

  10. 10
    Frits Buitenland says:

    Also vor einigen Jahren konnte man noch mit dem restlichen Nahverkehr nach Potsdam fahren. Bus bis zur Glinicker Brücke, zu Fuß drüber laufen und auf der anderen Seite fuhr die Straßenbahn. Selbst recht oft praktiziert, letztmalig vor etwa 3-4 Jahren.

  11. 11
    Ö-Buff says:

    Wer trägt dann eigentlich die Kosten des Verfahrens?

    Die Allgemeinheit. Geplatzte Gerichtsverfahren sind ja nicht der einzige Schaden, die bei Streiks entstehen. Sind vom Streik Unternehmen betroffen, die z. B. nicht produzieren können, hat das Unternehmen den Schaden zu tragen. Z. B. werden die Kosten von bereits gelösten Fahrkarten doch auch von der Bahn erstattet, wenn der Zug wegen Streiks ausfällt.

  12. 12
    Spormann says:

    Mensch Buitenland! Es geht doch nicht um Potsdam, es ist doch völlig egal, über welche Brücke Sie laufen und mit welchem Bus Sie durch die Gegend kurven. Es geht doch um das Große, wenn Carsten Hoenig von Potsdam redet, ist das doch nur ein Beispiel. Potsdam ist praktisch überall in diesen harten Zeiten. Also Herr Binnen- oder Buitenland: Think big!

  13. 13
    Verlobte von Wilhelm Brause says:

    In Internet-Auftritten von Advokaten geht es immer um Weltpolitik.
    Nehme an, dass Carsten im Flieger sitzt.

  14. 14
    K75 S says:

    „BTW: Ich habe hier noch ein, zwei Fahrräder rumzustehen. crh“

    Na, das wäre doch mal ´ne Maßnahme: Die Anreise zum Gericht regelmäßig mit dem Fahrrad bewerkstelligen. Dadurch ließe sich u.U. auch die tägliche (durchschnittliche) Stunde Leibesertüchtigungen wegrationalisieren, und es bliebe GAANZ viel Zeit für die „Ich hab´ da nur mal eine Frage …“-Typen.

    So gesehen müsste man dem Herrn Weselsky ja richtig dankbar sein …

  15. 15
    egal says:

    Habe in Berlin in den letzten beiden Tagen nix von großer Verkehrsbeeinträchtigung mitbekommen. Zudem fährt ja auch teilweise die Bahn. Genügend ÖPNV hier in Berlin fährt auch noch dank BVG. Dass es nicht genug freie Taxis und Mietautos geben soll, wäre erstmal glaubhaft zu machen…