Die Linke sagt Danke

Um 12 Uhr gibt es heute in Berlin eine Schweigeminute.

Mindestens 136 Menschen wurden zwischen 1961 und 1989 an der Berliner Mauer getötet oder kamen im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben.

  • 98 DDR-Flüchtlinge, die beim Versuch, die Grenzanlagen zu überwinden, erschossen wurden, verun­glückten oder sich das Leben nahmen
  • 30 Menschen aus Ost und West ohne Fluchtabsichten, die erschossen wurden oder verunglückten
  • Acht im Dienst getötete DDR-Grenzsoldaten, die durch Fahnenflüchtige, Kameraden, einen Flüchtling, einen Fluchthelfer oder einen West-Berliner Polizisten getötet wurden

Darüber hinaus verstarben mindestens 251 Reisende während oder nach Kontrollen an Berliner Grenzübergängen. Ungezählt sind die Menschen, die aus Kummer und Verzweiflung über die Auswirkungen des Mauerbaus auf ihr Leben starben.

Quelle: Die Todesopfer an der Berliner Mauer, Gedenkstätte Berliner Mauer.

Die Junge Welt hat dazu auch etwas zu sagen.

Ich habe lange überlegt, welchen Kommentar ich dazu schreibe. Mir fällt dazu nichts ein, was ich hier straflos dazu sagen könnte.
„… Autobahn“ paßt vielleicht noch …

Danke an Sandra Wiegard für den Hinweis auf diese Ungeheuerlichkeit.
 

Dieser Beitrag wurde unter Politisches veröffentlicht.

28 Antworten auf Die Linke sagt Danke

  1. 1
    PK says:

    Einer von vielen Gründen, warum die Linkspartei keinen Deut besser ist als die NPD. Und genauso wie diese verboten werden sollte.

  2. 2
    WD says:

    Die Junge Union bekleckert sich auch regelmäßig mit Ruhm.
    Scheint eine Seuche unterm Nachwuchs sein, egal in welcher Partei…

  3. 3
    Nicht mehr aus Trier says:

    Nun, die Linkspartei hat es ja nun gerade nicht geschrieben. Die JW ist nämlich ein unabhängiges und ziemlich ekelhaftes Blatt.

    Ansonsten kann ich der Empörung über den Artikel nur zustimmen.

  4. 4
    egal says:

    Die junge Welt ist eine eigenständige Zeitung, die genau wie die taz auf einer Genossenschaft basiert. Der Schluss „jw“ = „Die Linke“ ist daher m.E. recht zweifelhaft. Das ist vergleichbar als ob man die taz an die Grünen andocken würde.

    Im Übrigen sollte daran denken, dass die jw da sicherlich diese Form von Provokation nicht (nur?) aus altem Kader-Denken gebracht hat, sondern sicherlich auch einen Denkansatz bringen möchte, den man heutzutage eigentlich nur noch auf Wissenschaftsebene und nicht in der Öffentlichkeit findet. Es ist für eine pluralistische Gesellschaft wichtig, dass man alle Aspekte der Geschichte beleuchtet und nicht nur die genehmen oder die Aspekte, die ein Trauern oder Gedenken zulassen.

  5. 5
    Anonymous says:

    […] Linke sagt Danke Danke den Soldaten und Maurern Die Linke sagt Danke | Kanzlei Hoenig Info Mir fallen auch nur Kommentare ein, die verboten sind…. Zitieren + […]

  6. 6
    fernetpunker says:

    Herr Hoenig muss mit „die Linke“ nicht die Partei meinen. Gott sei Dank bestimmt nicht eine Partei, was links ist und was nicht.

  7. 7
    Lexus says:

    Dürfen die Ossis nicht mehr nackt ihren Piephahn zur schau stellen, oder warum soll das FKK da nur 28 Jahre gehalten haben?

  8. 8
    jk says:

    @egal:
    Denkansatz? Ah so, ja. Klar.

    Es ist seit Jahren unumstritten, dass es in der DDR im Kleinen viele nette, schöne Dinge gab, die besser gelöst waren als sie es heute sind. Beispiel Kinderbetreuung, berufstätige Eltern, Impfpflicht.

    Aber was genau hat das damit zu tun, dass die Mauer in allererster Linie mal das Symbol eines perversen, kranken, verbrecherischen Terrorregimes war?

    Und nichts, absolut gar nichts, vermag -zigtausendfache Verhaftungen, Folter und Mord zu rechtfertigen. Da können sie noch so viel Club Cola am FKK gehabt haben, die DDR war unbestreitbar ein krimineller Unrechtsstaat. Wer das ausblendet oder relativieren will, betreibt Geschichtsklitterung und bespuckt die Opfer des DDR-Regimes.

  9. 9
    Thomas Maier says:

    Wieso sich in der Öffentlichkeit das linke Spektrum leider so schwer tut mit der Vergangenheit? Darum.

  10. 10

    […] sehe, wer hier gerade Kanzler ist und was dieses Kanzler für eine Vorgeschichte hat. Aber »Danke« sage ich deshalb noch lange nicht zu diesem Menschenkäfig. Übrigens ist die Junge Welt […]

  11. 11
    alter Jakob says:

    Hui, nix gegen den Tenor des Blogeintrags. Aber gegen die Überschrift. Genau solche Fälle werden üblicherweise bei BildBlog unter die Lupe genommen. Die Überschrift suggeriert, entweder die Partei „Die Linke“ ist gemeint, oder die „Linke“ als ganzes würde hinter dem Artikel der jungen Welt stehen. Beides ist mit dem Artikel nicht belegt. BILD-Niveau in Hoenigs Überschrift (gewollt?).

  12. 12
    Lexus says:

    Jo die Linken sind nämlich total gegen den Mauerbau:

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,780058,00.html

  13. 13
    alter Jakob says:

    Huuu, gleich der nächste Irreführer. Das erste was ich dem Spiegelartikel entnehmen kann ist, dass der „radikale linke Flügel“ der Linken die Schweigeminute boykottiert. Da ist also der verlinkte Artikel differenzierter, als der Verlinker wahrhaben will. Aber man liest halt oft das, was man lesen will, und nicht was wirklich da steht, gell. Zum Beispiel das „Landesparteichef Steffen Bockhahn (…) die Positionen der Antikapitalistischen Linken scharf zurück[wies]“.

    Nicht das ich „Die Linke“ wähle, aber das reflexhafte Bashing des Boulevard liegt mir doch noch ferner.

  14. 14
    Københavner says:

    28 Jahre ohne Beteiligung deutscher Soldaten an Kriegseinsaetzen?

    Das ist eine ekelhafte und dreiste Luege.

    Schon im Vietnamkrieg zogen die abkommandierten NVA-Soldaten waehrend des Fluges nach Hanoi ihr sozialistisch-ostdeutsches „Ehrenkleid“ aus und die mitgefuehrten kubanischen Kampfuniformen an. Kurz darauf fielen deutlich mehr amerikanische Fluggeraete vom Himmel ueber Vietnam, heruntergeholt von den DDR-deutschen Spezialisten und ihren neuen Waffen, die der Vietcong sich so sehnlich gewuenscht hatte.

    Es wird Zeit dass noch deutlich mehr ans Licht der Oeffentlichkeit kommt.

    Als naechstes kommen dann wohl die Mauerleugner?

  15. 15
    Mic says:

    Tja, traurig dass man die Wahrheit nicht wirklich sagen darf…aber wor die jw recht hat, da hat sie recht ;)

  16. 16
    johnnyb says:

    Genau „Autobahn“ – ich verlange tägliche Trauerkundgebungen für die Opfer der „Autobahn“!

    Willkommen im Zeitalter der Barbarei!

  17. 17
    Trulla says:

    Aber Guido Knopp ist wirklich etwas ätzend….

  18. 18
    doppelfish says:

    Autobahn? Ah, bestimmt die Transitstrecke.

  19. 19
    ExRA says:

    Die meinen das doch nur ironisch.

  20. 20
    jos says:

    Danke für den Hinweis. Ich werd’s demnächst meinem ständig die jw zitierendem Kumpel unter die Nase reiben, der 1989 aus Ost-Berlin nach Braunschweig migriert ist (und zuvor nicht wenige Probleme mit dem DDR-Regime hatte).

  21. 21
    Burschel says:

    Die Linke – Da weiss man, was man hat

  22. 22

    Ich würde es intelektuell nicht so hoch hängen wollen; ein „like-Button“ würde mir in diesem Falle völlig reichen…..

  23. 23
    johnnyb says:

    Es ist ja nicht so, dass mit dem Fall der Mauer die Gründe für deren Bau vollständig verschwunden wären.
    Physisch hat sie sich an die EU-Außengrenzen verlagert und sozial ist sie omnipräsent.

  24. 24
    Kand.in.Sky says:

    Ich sach auch mal danke! Den Deutschen Wählern für IM ERIKA.

    #k.

  25. 25
    Jorein Versteege says:

    Die JW-Redaktion diskreditiert den Sozialismus

    Zum Jahrestag des DDR-Mauerbaus hat die Tageszeitung junge Welt eine Titelseite veröffentlicht, die bei jedem kritischen Sozialisten nur Empörung hervorrufen kann.

    Danke, jW-Redaktion – Ihr habt dem Sozialismus einen Bärendienst geleistet. Wenn man so eindimensional denken würde, wie Ihr, müsste man ein Abo Eurer Zeitung abbestellen. Aber die jW sind nicht nur die Stalinisten und DDR-Fans in ihrer Redaktion, sondern die vielen AutorInnen, die eine solche Titelseite niemals unterschrieben hätten und nicht zuletzt die Leserinnen und Leser, die oftmals AktivistInnen aus Gewerkschaften und linken Bewegungen sind, und die Informationen aus der jW brauchen. In diesem Sinne kann man nur dazu auffordern, die jW zu verändern, damit ein solcher Mist nicht noch einmal den Weg auf die Titelseite findet.

    Der Chefredaktion sei geraten, die Seiten der jW für eine breite Debatte zum Charakter der DDR und zum Mauerbau zu öffnen, in denen alle Strömungen der sozialistischen Linken ihre Positionen darlegen können.

    http://www.sozialismus.info

  26. 26
    Karsten mit K says:

    Mindestens 167 Menschen wurden zwischen 1991 und 2011 in deutscher Abschiebehaft getötet oder kamen im Zusammenhang mit der BRD-Flüchtlingspolitik ums Leben.

    Ich habe lange überlegt, welchen Kommentar ich dazu schreibe. Mir fällt dazu nichts ein, was ich hier straflos dazu sagen könnte.

    Nichtmal „Autobahn“.

  27. 27
  28. 28
    Kand.in.Sky says:

    167?
    Da ist ja am Autobahnkreuz Dortmund im Winter mehr los.
    Verlogenes Betroffenheitsgetue!

    Applaudiert nur schön IM ERIKA zu, dann wird alles gut.

    #k.