Bankgeheimnis

Trickreiche Angriffe auf Geldautomaten haben angeblich zugenommen.

Das genaue Ausmaß der ergaunerten Abhebungen sei unbekannt. Ein Großteil der Straftaten werde nicht angezeigt, da die Betroffenen in der Regel die Gelder von ihren Banken erstattet bekämen. Die Kreditinstitute aber seien sehr zurückhaltend mit der Veröffentlichung ihrer Verluste durch den Kartenmissbrauch.

Quelle: Morgenpost.

Die Bankster werden ihre Gründe für dieses Bankgeheimnis haben.

Dieser Beitrag wurde unter Strafrecht veröffentlicht.

10 Antworten auf Bankgeheimnis

  1. 1
    Michael says:

    Ja, und zwar einen ziemlich simplen: Es ist für die Banken billiger, die entstandenen Schäden zu ersetzen als zuzugeben, das die EC-Karten (oder wie die Dinger aktuell auch immer heissen) mit Magnetstreifen nicht sicher sind. Als Konsequenz daraus müssten sie sie komplett ersetzen.

  2. 2
    Wernigerode says:

    Meine Beine sind so aufgedunsen, ich habe so starke Schmerzen, was kann ich nur tun, bitte helft mir.


      Abhacken! Wahlweise absägen. crh
  3. 3
    jos says:

    Die Banken werden das solange so weiterlaufen lassen, wie der Schaden durch die illegalen Abhebungen geringer ist, als die Kosten für Aufrüstung der Automaten/Terminals und Austausch der Karten.

    Verglichen mit den Schäden durch Kreditkartenbetrug ist die Nummer mit den EC-Karten eh Peanuts.

    Als Verbraucher kann man sich darüber zwar wundern. Solange die Banken die Verluste aber anstandslos ersetzen, braucht man sich auch nicht groß zu sorgen.

  4. 4
    Johnny Cash says:

    „Solange die Banken die Verluste aber anstandslos ersetzen, braucht man sich auch nicht groß zu sorgen.“

    Bei der Postbank sieht das angeblich anders aus.
    http://home.arcor.de/manfred.ullrich/postbank.htm

  5. 5
    jos says:

    „Bei der Postbank sieht das angeblich anders aus.“

    Die Geschichte ist schon von Anfang an wenig glaubwürdig: An deutschen Automaten funktionieren derart ausgelesene und kopierte Karten nämlich überhaupt nicht. Da hatte wohl eher jemand Unbefugtes Zugriff auf die Karte des Herrn Ullrich.
    Dass die Sicherheitsmerkmale der Karten an Automaten teilweise deaktiviert sind, halte ich für ein unbewiesenes Gerücht.

    Bei Skimming wird immer von Automaten im (fernen) Ausland abgehoben (und dass das nicht sein kann, ist fast immer leicht zu beweisen). Außerdem sind eigentlich immer mehrere Kunden betroffen, denn sonst lohnt der Aufwand für den Skimmer nicht. Bei einem Fall in meiner örtlichen Postfiliale waren es über 100 Kunden. Das ist bei der Polizei also aktenkundig und da kann sich die Bank auch nicht rausreden.

  6. 6
    doppelfish says:

    Michael: Die Banken stellen ja jetzt auf EMV-Chip um. Gut, das hilft auch nicht. :)

  7. 7
    Johnny Cash says:

    An deutschen Automaten funktionieren derart ausgelesene und kopierte Karten nämlich überhaupt nicht.

    Das ist ein Märchen der Bankenwelt. Angesichts der Tatsache, dass zahlreiche Karten mit identischem MM-Merkmal (kleiner gleich 4096 Codierungsvarianten) von den Rohlingherstellern produziert werden und im Umlauf sind, ist das Kopieren der Karten für den Einsatz in Deutschland für clevere Kriminelle offenbar kein Problem.
    http://www.wipo.int/pctdb/images4/PCT-PAGES/2000/382000/00055805/00055805.pdf

    In der Anfangszeit wurde von Banken sogar behauptet, dass Skimming grundsätzlich nicht möglich sei und die Opfer angezeigt:
    http://www.heise.de/ct/artikel/Nur-Peanuts-284608.html
    Die Zentrale in Frankfurt schaltete sich ein und strengte im Gegenzug ein Verfahren gegen Frau D. wegen Betrugsversuchs an. Es sei, so ein Vertreter der Deutschen Bank, offensichtlich, daß Frau D. oder ihr Sohn, dem die PIN der Karte bekannt war, das Geld selbst abgehoben hatten und die Bank nun um den fünfstelligen Betrag prellen wollte. Ein Gutachter schloß die Möglichkeit einer Magnetkarten- oder Automatenmanipulation aus, zumal bei keiner der unrechtmäßigen Abhebungen eine Fehleingabe protokolliert wurde und die maschinell erkannten Sicherheitsmerkmale der ec-Karte praktisch nicht zu fälschen seien.

  8. 8
    VolkerK says:

    Die Ignoranz (einiger) Institute hab ich auch schon erlebt.
    Ich hatte mal (ohne zu diesem Zeitpunkt in Italien gewesen zu sein) eine Abrechnung von HERTZ Italia in Rom auf der MasterCard.
    Meine Hausbank hatte kein Problem, die Zahlung beim Processor zu reklamieren – im entsprechenden Formular wurde angekreuzt und im Fließtext ausgesagt, dass ich mit dem Zahlungsempfänger niemals einen Vertrag hatte.
    Damit fing das Problem aber erst an.
    Es hieß, ich solle mit HERTZ klären, was ich ihnen schulde.
    Hallo? Ich kenn die Firma gar nicht.
    Mehrere unerfreuliche Telefonate.
    Eindeutig hätte meine MasterCard in Rom bei HERTZ vorgelegen. Entweder sei ich da gewesen oder hätte die KArte ausgeliehen.
    Nein, es könne nicht sein, dass die Karte kopiert wurde, als ich im Vorjahr in Venedig war. Das seien Räuberpistolen aus der BILD. 99% aller Reklamationen solcher Buchungen seien unberechtigt.
    Grade bei Autovermietungen gäbe es haufenweise Nachbelastungen, weil man noch Bußgelder und Reparaturen zu zahlen habe.
    Meine Hausbank klärte das dann dem Processor gegenüber und erfuhr von dort, dass aus Italien immer wieder Deckungsanfragen auf mein Kreditkartenkonto kämen – wie sie z.B. von Geldautomaten kämen, bevor die PIN eingegeben wird.
    Offensichtlich sei eine Kopie meiner Karte im Umlauf, sagte die Hausbank. Zahlungen mit Unterschrift wie bei HERTZ seien schon nachweislich durchgeführt worden. Und da die Anzahl der PIN-Fehlversuche auf dem Magnetstreifen gespeichert wird, haben die Betrüger immer 2 Versuche hintereinander frei, meine PIN auszuprobieren, bevor sie den Magnetstreifen neu beschreiben und die Fehlversuche löschen.

    Reaktion: Karte umgehend gesperrt, Strafanzeige, neue Karte. Die Hausbank hat perfekt reagiert, der MasterCard-Processor hingegen ist knapp an einer Anzeige wegen Strafvereitelung vorbeigekommen.

    Meine Erkenntnis: Auch ohne Skimming-Aufsätze an Geldautomaten besteht ein realistisches Risiko, Betrügern aufzusitzen. Offenbar wurde in Venedig einer der elektronischen Belege von einem manipulierten Lesegerät erzeugt.

  9. 9
    jos says:

    @VolkerK: Bei Kreditkarten ist die Problematik ja bekannt. Im Prinzip muss nicht einmal der Magnetstreifen der Karte kopiert werden; die Kartennummer und der Name genügen ja.

    Das ist mir auch mal ähnlich passiert: Ich hatte eine Karte u.a. in einem Restaurant in einem nordamerikanischen Flughafen genutzt und ein paar Wochen später rief meine Bank an und fragte nach, ob das wohl seine Richtigkeit hätte, dass mit meiner Karte vor einigen Tagen fast zeitgleich auf zwei verschiedenen Kontinenten eingekauft wurde.

    Karte wurde dann gesperrt, die Buchungen wurden gar nicht auf von meinem Konto belastet. Klar – das war Glück. Ist das Geld erstmal weg, muss man hinterherlaufen. Aber letztendlich hatte ich noch nie Schwierigkeiten, Kreditkartenbuchungen rückgängig zu machen.

    Und mit einer Kartenkopie am Geldautomaten PINs auszuprobieren ist ja bei jeweils zwei Versuchen doch ein recht mühsames Geschäft.

  10. 10
    VolkerK says:

    @jos:
    In dem Fall wurde offenbar der Magnetstreifen kopiert – mal im Ernst: In 20 Jahren mit Kreditkarten hab ichs zweimal erlebt, dass die Kartennummer auf dem digitalen Beleg mit der auf der Vorderseite der Karte verglichen wurde… Die Karte war vermutlich sogar gültig und die Unterschrift echt, nur der Magnetstreifen war ne Kopie von meinem.

    Zur PIN-Probiererei: Eine 4stellige PIN hat eine KArdinalität von maximal 10.000, da wäre es müßig. Wenn ich jedoch beim Geldabheben Spuren am Geldautomaten hinterlassen habe (Talkum auf dem Zehnerblock?) haben wir nicht mehr 10^4 = 10.000 sondern nur noch maximal 4^4 = 256 Kombinationen zu prüfen.
    Noch weniger blieben, wenn z.B. der Geldautomat neben dem Hotel (!) mit ner Kamera heimlich überwacht würde. Dann könnte man ggf. sehen, welche Ziffern ich gedrückt habe, und ggf auch, wie die Karte aussah, die ich benutzt hab. Nun sehen EC-Karte und Mastercard bei meiner Hausbank so ähnlich aus, dass ich sie selber schonmal verwechsle… und Geld hebe ich wenn möglich per EC-Karte ab.

    Möglicherweise wurde ja im Hotel die Karte kopiert und derselbe böse Mensch hat die PINs beim benachbarten Automaten versucht zu erspähen. Dann wartet man bis die Karte in 3-4 Monaten abläuft und das Opfer sich nicht mehr an die einzelnen Zahlungsvorgänge im Ausland erinnert.

    Und das wäre schiere Kleinkriminalität, die organisierten „Banden“ packen heute nen Skimmer an einen EC-Automaten in Deutschland und heben übermorgen mit der Kartenkopie und der ausgespähten PIN weit weg Geld ab. Meine Hausbank meinte, dass jeder Sachbearbeiter davon so 1-2 Fälle pro Jahr auf dem Tisch habe, wo z.B. dieselbe Karte um 12 Uhr an der heimischen Tankstelle und um 13 Uhr bei einem Juwelier in Hong Kong benutzt wurde…

    Heute passend in der Presse: http://www.stern.de/wirtschaft/news/ec-kartenbetrug-banken-ersetzen-jeden-dritten-automaten-1683662.html