Geile Musik

Gegen Berliner Strafverteidiger besteht außerhalb Berlins das Vorurteil, sie seien ungehobelte Rüpel. Insbesondere in den neuen Bundesländern, die ohnehin traditionell „etwas“ gegen Berliner haben. Meine Aufgabe bei der ersten Kontaktaufnahme mit Richtern und Staatsanwälten „im alten Osten“ sehe ich deshalb darin, für gute Stimmung zu sorgen und zu zeigen, daß ich ein freundlicher und friedlicher Mensch bin. 8-)

In einer recht schmutzigen Jugendschutzsache wollte ich mit der zuständigen Staatsanwältin in einer ostdeutschen Landeshauptstadt telefonieren. Unsere Mitarbeiterin hat die Staatsanwältin über die dortige Geschäftsstelle erreicht und mich mit ihr verbunden, nachdem sie ein paar Sekunden der Musik in unserer Warteschleife gelauscht hat.

Die Staatsanwältin begrüßte mich mit den Worten: „Was haben Sie da für eine geile Musik!“ Ich hatte mich darauf eingestellt, erst das Eis brechen zu müssen, bevor ich mit ihr verhandeln konnte. Das war jedoch nach der Musikeinlage nicht mehr nötig.

Dieser Beitrag wurde unter In eigener Sache, Staatsanwaltschaft veröffentlicht.

6 Antworten auf Geile Musik

  1. 1
    ben says:

    Das hab ich auch schon erlebt.
    Der zweite Satz allerdings: „Zahlen Sie auch schön an die GEMA?“ :-(

  2. 2
    BV says:

    Was wird denn gespielt?

  3. 3
    doppelfish says:

    Was lief denn? Puhdys?

  4. 4
    Kollege says:

    Karat? :-)

  5. 5
    ra kuemmerle says:

    …die Wanne ist voll?

  6. 6
    Ö-Buff says:

    Bestimmt „Brandenburg“ von Rainald Grebe.