Hells Angels: Schweigt der „Aussteiger“?

Thomas P. war ein Hells Angel. Jetzt ist er Kronzeuge. Bereits im Frühjahr hatte er bei den Ermittlungsbehörden an der Weser ausgesagt und seine ehemaligen Bremer Brüder belastet.

Daraus ist das größte Strafverfahren gegen Rocker entstanden, das heute vor dem Landgericht Verden beginnt. So groß, daß die Verdener Richter in einem Saal des Landgerichts Hannover tagen müssen.

Neben Thomas P. sind 13 Bremer des „Charter West Side“ angeklagt und sollen mit seiner Hilfe u.a. des schweren Raubs und der schweren Körperverletzung überführt werden. Bei einem Überfall am 22. März 2006 in Stuhr (Kreis Diepholz) sollen fünf Bandidos teils lebensgefährlich verletzt worden sein, behauptet die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift.

Thomas P., der an dem Überfall ebenfalls beteiligt gewesen sein soll, wird per Zeugenschutzprogramm des Landeskriminalamtes Niedersachsen „behütet“. Neben einem Flüchtigen ist er der einzige, der auf freiem Fuß ist; die anderen sind seit Juni in acht verschiedenen Anstalten in U-Haft.

Die Verteidigung kündigte nun an, daß Thomas P. in dem Verfahren schweigen wird. Allerdings ist er bereits im Ermittlungsverfahren von einem Richter vernommen worden, so daß seine damalige Aussage nun schlicht verlesen werden könnte. Ob das den Angeklagten oder der Staatsanwaltschaft etwas nützt, wird sich zeigen. Spannend wird dann auch, wie sich die Bandidos in dem Verfahren verhalten.

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