Heimlich sterben

Nach dem 10. Suizid in Berliner Haftanstalten seit Jahresbeginn entschließt sich nun die Verwaltung dazu, die Leichen der Häftlinge besser unter den Teppich zu kehren:

Die neue Justizsenatorin Gisela von der Aue will die Öffentlichkeit nicht mehr über Selbsttötungen in den Gefängnissen unterrichten.

Begründet wird das – einmal mehr – mit Datenschutz:

Die Persönlichkeitsrechte eines Gefangenen und seiner Familie seien höher zu bewerten als das Interesse der Öffentlichkeit.

Quelle: Tagesspiegel

Vielleicht muß das Interesse der Öffentlichkeit an den schlimmen Haftverhältnissen in den Berliner Knästen aber auch aus anderen Gründen hinter dem Datenschutz zurücktreten.

Hier kommentiert der Tagesspiegel diesen Zynismus.

Dieser Beitrag wurde unter Strafrecht veröffentlicht.

2 Antworten auf Heimlich sterben

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    Nachdem sich der 37 Jahre alte Siam B. letzte Woche in der JVA-Moabit erhängte, veranlasste die neue Justizsenatorin per Dienstanweisung, dass Selbsttötungen in den Haftanstalten Berlins nicht mehr an die Öffentlichkeit kommen. Nach dem drastischen Anstieg der Toten in Haft sollen mit dieser Informationspolitik die misserablen Verhältnisse in den Haftanstalten verschleiert werden. Anfang Dezember wurde angemerkt, dass die JVA-Moabit die Häftlinge z.T. verfassungswidrig unterbringt. Wir zählen allein im Jahr 2006 insgesamt 16 Tote in Berliner Haftanstalten).

    Mfg Mariken Kohlhaas

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