Das volle Programm

bekommt der Opelfahrer, der gestern im Kreis Steinburg unterwegs war: Urkundenfälschung, Kennzeichenmissbrauch, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstoß gegen Pflichtversicherungs- und Steuergesetze, Fahren unter Drogeneinfluss und Fundunterschlagung.

HL-live.de berichtet unter dem Titel Falsches Kennzeichen mit vielen Folgen

Einem Polizeibeamten in Zivil fiel ein Fahrzeug auf, das offensichtlich ein manipuliertes Nummernschild trug. Ausgewiesen war es auf den ersten Blick auf die Stadt München. Der zweite Blick sagte dem Beamten aber, dass das Nummernschild für ein Original etwas zu klein geraten war. Er verständigte die Einsatzleitstelle der Polizeidirektion Itzehoe über seine Beobachtung. Die schickte eine Streifenwagen-Besatzung los, die das verdächtige Fahrzeug an der Anschlussstelle Schenefeld von der Autobahn lotste.

Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie sich das Nummernschild besahen und den Fahrer kontrollierten. Die Ermittlungen ergaben, dass das Nummernschild seitlich verkürzt worden war und im Originalzustand zu einem Fahrzeug aus der Ueckermark in Mecklenburg-Vorpommern gehörte. Der Fahrzeugführer hatte einfach den ersten Buchstaben „U“ vom zweiten Buchstaben „M“ getrennt, und dadurch assoziiert, er käme aus München. Die Recherche der Beamten ergab nun, dass das „Münchner Kennzeichen“ auf eine Zugmaschine zugelassen ist. Da der Opel Astra aber keine Zugmaschine sein konnte, nutzten alle Erklärungsversuche des Albersdorfer nichts mehr, er musste den Polizisten sein Fehlverhalten beichten.

Und das sah im Weiteren so aus: Nachdem der Mann den Beamten zuvor falsche Angaben über seiner Person gemacht hatte, stellte sich bei der Überprüfung der Ausweispapiere heraus, dass er einen anderen Namen trug. Außerdem wurde festgestellt, dass der Opel Astra bereits seit dem 12. April 2001 vorübergehend stillgelegt ist. Der Wagen hätte also im öffentlichen Straßenverkehr gar nicht mehr bewegt werden dürfen.

Von dem Albersdorfer ohnehin nicht, denn der besitzt seit April 2005 gar keine gültige Fahrerlaubnis mehr. Bei der Durchsuchung des Wagens fanden die Ordnungshüter einen Beutel mit weißem Pulver und eine aufgezogene Spritze. Ob es sich dabei um Betäubungsmittel handelt, muss noch die amtliche Untersuchung ergeben. Der 22-Jährige räumte aber ein, gestern Rauschmittel konsumiert zu haben. Deshalb wurde er zur Itzehoer Polizeiwache mitgenommen, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde.

Insgesamt also keine Kleinigkeiten, die der Mann auf sich geladen hatte. Die Liste seiner möglichen Verfehlungen liest sich nun so: Urkundenfälschung, Kennzeichenmissbrauch, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstoß gegen Pflichtversicherungs- und Steuergesetze, Fahren unter Drogeneinfluss und Fundunterschlagung. Der Mann gab nämlich an, das manipulierte Kennzeichen gefunden zu haben.

Offenbar hat der Opelfahrer sich aber höflich benommen. Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung kann man ihm nicht vorwerfen. Doch nicht das volle Programm. Aber er kann trotzdem mit Mengenrabatt rechen. ;-)

Danke an Marian Heddesheimer für den Link.

Dieser Beitrag wurde unter Strafrecht, Verkehrs-Strafrecht veröffentlicht.

2 Antworten auf Das volle Programm

  1. 1
    KaS says:

    Das Kfz-Kennzeichen UM steht für den Kreis Uckermark im Land Brandenburg. Nix Meck-Pom. Nur mal so.

  2. 2

    Ueckermark liegt nicht in BRB.