Legalized in Kreuzberg?

LegalizeitMit dem Ziel, den (immer noch) verbotenen Haschisch-Handel im Görli einzudämmen, hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die Eröffnung eines Coffeeshops beschlossen.

Bevor nun aber der Run auf den neuen Bio-Supermarkt einsetzen kann, fehlt noch eine Kleinigkeit: Ja, auch ein bezirklich organisierter Drogenhandel braucht den behördlichen Segen des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte. Ich habe allerdings so meine Zweifel, ob das zutreffende (!) Argument der grünen Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann, die Prohibitionspolitik der letzten Jahrzehnte sei gescheitert, als Zulassungs-Voraussetzung ausreicht.

Daß es ein erhöhtes Interesse an den Cannabisprodukten im Görlitzer Park gibt, ist leicht erkennbar: Allein bis Ende Juli 2013 hat die Drogenfahndung der Berliner Polizei rund 60 Sondereinsätze im Görlitzer Park gefahren, dabei 428 Personen überprüft und 170 Strafverfahren eingeleitet. Davon kann der Biobäcker an der Ecke nur träumen.

Schade wäre die Legalizierung nur für die umliegenden (um-! Nicht: herum-!) Kreuzberger Strafrechtskanzleien … die dann doch wieder nur die Abofallenmandate abbekommen.

Danke an Oliver F. für den Einkaufstip

Dieser Beitrag wurde unter Kanzlei Hoenig Info veröffentlicht.

5 Antworten auf Legalized in Kreuzberg?

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    Klaus says:

    Das ist eine schöne Stelle, um auf die Petition deutscher Strafrechtsprofessoren hinzuweisen. Sie setzt sich ebenfalls für eine Entkriminalisierung ein.

    http://www.focus.de/politik/deutschland/strafverfolgung-ist-das-problem-105-jura-professoren-fordern-legalisierung-von-drogen_id_3428080.html

    Solange wir keine Regierung haben kann das Land wohl besser werden. ;)

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    […] zeit/kanzlei hoenig: Am Görlitzer Park soll wohl Deutschlands erster Coffeeshop entstehen. Rechtsantwalt Carsten Hoenig hat daran allerdings seine Zweifel. […]

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    […] droht in Afgha­nis­tan wie­der die Stei­ni­gung Lega­li­zed in Kreuz­berg? Doch nicht das älteste Gewerbe der Welt Fall Moll­ath: Kalt­ge­stellte Gut­ach­te­rin […]

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    Johnathan says:

    Es gilt definitiv abzuwarten, was das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte entscheidet. Es ist auf jeden Fall schon mal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung!