Telefonidentifizierung

Viel- und Ferntelefonierern ist es bekannt. Das Grundrauschen eines Telefonats zwischen Kreuzberg und der Hasenheide in Neukölln hört sich anders an als ein Gespräch mit dem Drogenhändler in Columbien. Und Festnetze klingen anders als Funkverbindungen.

Telefonverbindungen können also identifiziert werden: Jede hat ein eigenes, fast unverwechselbares Audiomuster. Und das könnte helfen, Betrüger zu überführen, die etwa mit gestohlenen Kreditkarten per Telefon shoppen wollen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Ich denke, das dürfte dann auch mit Anrufern möglich sein, die Lösegeld oder das Räumen eines Flughafen fordern bzw. Nachschub für den heimischen Drogenmarkt bestellen.

Einem Bericht von heise online zufolge soll es möglich sein (zumindest aber möglich werden), nicht nur festzustellen, ob jemand aus dem Festnetz oder per Handy anruft, sondern auch, ob ein mobiler Anruf aus Atlanta in Wirklichkeit von einem Telefon in Nigeria gemacht wird.

Es ist mein Reden seit dreiunddreißig: Straftaten und Telefonieren sind nicht kompatibel. Zumindest erleichtern Telefonate die Arbeit der Ermittlungsbehörden ungemein.

Dieser Beitrag wurde unter Cybercrime veröffentlicht.

6 Antworten auf Telefonidentifizierung

  1. 1
    Johannes says:

    Zum Glück arbeiten Sie nicht bei den öffentlich-rechtlichen. :)
    Da bekommt man für sowas Ärger. :) Stichwort „innerer Reichsparteitag“.
    Aber mal zum Thema: Eigentlich logisch. Nur befürchte ich, machen sich die wenigsten Übeltäter richtig Gedanken über sowas.

  2. 2

    Oha, da schlägt das Nazometer aus! (Link beachten, wer’s nicht kennt)

  3. 3
    Hardy says:

    Die richtigen Übeltäter werden sich sicherlich auch einen entsprechenden Rauschgenerator leisten können.

  4. 4
    Bernd says:

    Unterrichten Sie Straftäter in praktischer Lebenshilfe („Catch me if you can – Wie Sie es als Straftäter vermeiden können, gefasst bzu werden“) oder warum reden Sie da ständig drüber?

  5. 5
    jansalterego says:

    Iwo; die Verteidigung, die ja vielfach auch ohne Telefonnutzung irgendwann ansteht, gestaltet sich bloß wesentlich erfolgversprechender, wenn keine belastenden Telefonprotokolle vorliegen. Also keine Lebenshilfe für mutmaßliche/potentielle Straftäter, sondern purer und sehr verständlicher Eigennutz.

  6. 6
    karl says:

    Da gibt’s nur eine Abhilfe: Durchgängig digital telefonieren. Dann rauscht gar nichts mehr individuell, höchstens das Mikro am Endgerät :)