Noch ein Interview …

… zum Thema Araber und Türken und Rassismus. Diesmal befragt der Spiegel die rührige Berliner Jugendrichterin Kerstin Heisig, die zuständig ist für Straftaten Jugendlicher und Heranwachsender mit Wohnsitz in Nord-Neukölln.

Ich reiße mal ein bisschen was aus dem Zusammenhang, bevor es andere tun.

Frau Heisig redet

von vornehmlich arabischen Straftätern, die bei mir im Gerichtssaal sitzen. Sie und ihre Familien versuchen, sich unserem Recht zu entziehen …

Es gibt Gruppen, große Clans, die nicht das geringste Interesse daran haben, wie der Rechtsstaat funktioniert.

Der Männlichkeitswahn ist bei manchen Türken und Arabern besonders ausgeprägt, Ehre und Respekt sind so irrational entwickelt, dass es schnell zu Gewalt kommt.

Aber Frau Heisig relativiert auch

Wenn sich das urdeutsche Prekariat im Plattenbau mittels Wodkaflasche den Kopf einschlägt, dann ist das auch nicht schön.

Die Richterin bewegt etwas in Nord-Neukölln. Beliebt macht sie sich nicht. Weder bei den Bewohnern dieses Problem-Kiezes, noch bei der Verwaltung im Bezirksamt Neukölln, aber auch nicht innerhalb der Justiz.

Frau Heisig sagt:

Ich bin bisher selbst mit dem größten Macho klargekommen.

Sie ist eine starke Frau. Und mutig. Wie Sarrazin.

Quelle: SPON

Link gefunden bei der Rechtsanwäldin

Dieser Beitrag wurde unter Medien, Philosophisches, Politisches, Strafrecht veröffentlicht.

15 Antworten auf Noch ein Interview …

  1. 1
    sso says:

    Höchst begabt sinnentstellt. Das wird die BILD nicht besser hinbekommen.

  2. 2
    Bert Grönheim says:

    Probleme mehr oder weniger gelungen anzusprechen, macht immer einen schlanken Fuss. Herr Sarrazin wird kaum dazu beigetragen haben, bei den Zielen seiner Kritik Interesse oder auch nur einen Hauch von Gesprächsbereitschaft erzeugt zu haben. Die Jugendrichterin schlägt für mich in die selbe Scharte. Wobei Gerichte ohnehin einen Reparaturdienst leisten sollen, der nicht klappen kann. Ich habe auch keine Lösung in der Tasche, werde aber weiterhin versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren und allen, mit denen ich auf die eine oder andere Weise zu tun habe, zunächst mal eine Chance zu geben. Die Stimmung in Deutschland und der Umgang miteinander wird nach und nach immer katastrophaler. Einzelne Problemfelder rauszugreifen führt nicht in die richtige Richtung. Im übrigen: ich bin 1976 aus der Hauptschule entlassen worden. Auch wir waren der denkbar furchtbarste Jahrgang. Der Untergang der Kultur stand vor der Tür. Wir brauchen Lösungsversuche, nicht das x-te Durchkauen von Problemfeldern. Und es muss ein Ende haben, daß immer mehr gesellschaftliche Gruppen sich gegenseitig beobachten, als ob sie ein Untersuchungsobjekt im Labor sind. Sarrazin hat wieder mal gepöbelt, nicht mehr.

  3. 3
    Kand.in.Sky says:

    Doch nicht (so mutig) wie Sarrazin, von Rassenkunde lese ich da nix. Auch ist sie bislang nicht als Dummschwätzerin aufgefallen, wie ein kurzer Quercheck mit google zeigt. Eher im Gegenteil weiss sie um Arbeit die mit Straftätern, vor allem jugendlichen, nötig ist.
    http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,604660,00.html

    Sie mit Sarrazin in einem Satz zu nennen ist schon… couragiert. Kurz, die Beweisführung verrennt sich in den letzten Metern.

    Wann kommen eigentlich die mutigen Worte von Präsidentendarsteller Köhler zur Finanzkrise endlich ins Blog? Oder Fritzls Kinderheim?

    #k.

  4. 4

    @ Kand.in.Sky

    Sie kennen die Interna nicht, Sie reden wie der Blinde vom Sehen. Lassen Sie sich von der Richterin mal zum Essen einladen oder verteidigen mal bei ihr einen „Intensivtäter“ … vielleicht werden Sie dann erkennen, was hinter diesen Äußerungen steckt.

    Wann kommen eigentlich die mutigen Worte von Präsidentendarsteller Köhler zur Finanzkrise endlich ins Blog? Oder Fritzls Kinderheim.

    Schicken Sie mir den Entwurf Ihrer Beiträge, dann schaue ich mal, was ich daraus machen kann.

  5. 5
    Kand.in.Sky says:

    Sarrazin ist demnach ein Richter? Oder welche Legitimation gibt es für die Begeisterung seiner „Wahrheiten“? Vielleicht die vorangelegte Karriere als Finanzsenator oder für seinen VolksSpeiseplan?

    Warum sollte ich bei der Richterin essen wollen? Ich stimme ihr, im Kontext ihrer bisherigen Äusserungen, zu. War das so missverständlich? Oder sollte ich direkt „hurra“ schreien?

    Köhlers Werdegang lässt sich nachlesen, seine Kritik am Finanzgebaren die er so jahrelang forciert hat erscheint also um so lächerlicher. Und das letzte Stichwort führt uns wieder zurück zu Sarrazin.

    den Rest der Ausführungen… nunja…

    #k.

  6. 6

    […] This post was mentioned on Twitter by Ulrich Bunnick. Ulrich Bunnick said: Kanzlei Hoenig Info » Blog Archive » Noch ein Interview … http://bit.ly/3faF2H […]

  7. 7
    Tagedieb says:

    Wie SSO geschrieben hat: Tatsächlich wunderbar sinnentstellt.

    Die Richterin weist zurecht darauf hin, dass die geltende Gesetzgebung konsequent anzuwenden ist (u.m.M.n. egal, ob es sich um einen Christen, Moslem, Juden, Buddhisten, Hindu, etc. handelt. Ausnahmen sollte es nur in ganz wenigen Fällen geben, am besten gar nicht). Nicht mehr und nicht weniger.

    Alles andere sind Probleme, die aus der Sozialisation und/oder der gesellschaftlichen/ finanziellen Situation der in der jeweiligen Diskussion beschriebenen Gruppe resultieren. Diese sind nicht „herkunftsspezifisch“, sondern schichtspezifisch. Sie lassen sich bei Deutschen, Arabern, Türken, Russen, etc. in der gleichen Weise finden. Ein Hr. Sarrazin wird dafür wenig Verständnis aufbringen, ist er doch ein Herr der Zahlen, und weniger der, ich schreib jetzt mal, soziologischen Analyse.

    Die Ursache dieser Probleme, die in Teilen vielleicht tatsächlich bedrohliche Verhältnisse angenommen haben, liegen in erster Linie in einem Versagen, eher Unwillen der staatlichen Institutionen, Integration zu fördern. Und diese Fehler liegen zum Teil bereits 30 Jahre und mehr zurück. Entweder ist das Hr. Sarrazin nicht bekannt oder er versteht es nicht. Deshalb ist die Analyse von Hr. Sarrazin einfach nur Schrott. Da ist die Richterin viel näher an der Problematik (sehe ich zumindest so).

    Noch etwas. Diese (neudeutsch) No-Go Areas in Stadtteilen mit sozial hinten runter gefallenen Gruppen gibt es, solange es Städte gibt. In der kleinen schnuckeligen Stadt (650.000 EW), aus der ich ursprünglich komme, gab es mind. vier dieser Viertel. Diese haben immer wieder mit ähnlichen Vorkommnissen (Polizeinsätze nur mit verstärker Besatzung, Verteidigung des „eigenen“ Viertels, Regelung von Konflikten auf der Basis eigener Regeln, Jugendbanden, die regelmäßig Schüler/Schülerinnen in besseren Viertel abgezogen haben, hohe Schulabbrecherquote, Gewalt in den Familien und auf der Straße, etc.) von sich Rede gemacht haben. Nur, es waren alles deutsche deutsche Staatsbürger. Insofern, nichts neues, nur gelernt hat die Politik daraus anscheinend nichts (wohl beratungsresistent).

    Im ersten Absatz ihrer Entgegnung auf Hr. Kand.in.Sky schimmert so etwas wie Kritik an der Richterin durch. Haben Sie mit der Dame bisher eher schlechte Erfahrungen gemacht?

  8. 8
    kawasakirosi says:

    Die Jugendrichterin verdient für ihre Courage großen Respekt.
    Die Fehler, die politisch in den letzten 30 Jahren gemacht wurden ändern nichts an der Tatsache, dass Türken und Araber eine massive Gewalt nach Europa gebracht haben. Wer davor die Augen verschließt, lebt sicherlich in einer anderen Welt.
    Sofortiges Handeln sämtlicher Verantwortlichen ist gefordert. Multi-Kulti ist im gesamten europäischen Raum gescheitert – nicht nur in Deutschland. Selbst die liberalen Holländer haben die Brutalität satt.

  9. 9
    Tagedieb says:

    @kawasakirosi

    Herr Kawasakirosi, mal eine Frage am Rande und von der Thematik her etwas anders gelagert: Wie lange dauert jetzt schon der Prozess der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in den neuen Bundesländern? Seit wieviel Jahren wird im Ruhrgebiet darum gekämpft, den Strukturwandel weg von Steinkohle und Stahlindustrie hinzubekommen? Wieviel Geld wurde darin investiert? Und welche Bereiche umfassen diese Maßnahmen? Oder, wieviel Jahre hat es gedauert, aus einem rein agrarisch strukturierten Bundesland wie Bayern einen im Sinne des Länderfinanzausgleiches Nettozahler zu machen?

    Und zu guter letzt: Was verstehen Sie unter „sofortigem Handeln“, welche Maßnahmen schlagen Sie vor?

  10. 10
    JJ Preston says:

    Liebe(r) kawasakirosi,

    bitte schlagen Sie doch mal bei Wikipedia folgende Begriffe nach:
    – Geschichtsklitterung
    – Europa
    – 1. Weltkrieg
    – 2. Weltkrieg
    – Berlin-Blockade
    – 10-Tage-Krieg
    – Kroatienkrieg
    – Bosnienkrieg
    – Kosovokrieg
    Und nun erklären Sie mir bitte einmal schlüssig, wo dort Araber und Türken vorkommen.

  11. 11
    JJ Preston says:

    Drei Dinge zum Nachschlagen habe ich noch vergessen:
    – ETA
    – IRA
    – RAF

  12. 12
    Bert says:

    Die von Sarrazin und der Richterin angesprochenen Probleme bestehen leider real, ob man sich nun an einzelnen Formulierungen festbeisst oder nicht…

  13. 13
    tagedieb says:

    @Bert: Hat jemand gesagt, diese Probleme bestehen nicht? Es wurde auf die Gründe der Probleme verweisen und versucht klarzumachen, dass diese Probleme schichtspezifisch sind, und nicht herkunftsspezifisch.

  14. 14
    Bert says:

    @Tagedieb

    Einfach lesen und bilden, „…angesprochenen Probleme bestehen leider real…“, somit auch herkunftsspezifisch, das ist z.B. auch Kultur- und Religions-bedingt…

  15. 15
    fritz t. says:

    Keinen Bock auf Lettre, das Hans Haacke Bild war schon uebel, im Impressum haben sie gross auf die Bundesbank hingewiesen, sonst haette es vielleicht keiner gemerkt.

    Aber Rassismus kann ihm keiner vorwerfen. Es ist doch kein Rassismus von Tuerken und Arabern zu sprechen. Spreche ich von Deutschen oder Europaeern bin ich doch auch kein Rassist. Die juedische Lobby, wenn man sie so nennen darf, hat sich aufgeregt, aber worueber? Vermutlich auch darueber, dass Sarrazin osteuropaeische Juden in Berlin haben will. Israel moechte sie auch. Ich moechte die Mehrzahl dieser Leute nicht auch noch in Berlin haben. Wenn man dazu etwas sagen duerfte. Warum verraten ein paar Wochen Haaretz Lektuere. Im Uebrigen ging es diese Lobby absolut nichts an, so wenig wie die Polizeigewerkschaften die Innenpolitik oder die Putzfrauen der Inhalt des Religionsunterrichtes.

    Groesstes Problem bleiben unsere Schulen. Nicht wegen der Gewalt, sondern weil niemand mehr lesen und schreiben lernt, wenn er in einer Klasse mit 60 % Auslaendern sitzt, die kein Deutsch verstehen.