Zu viel

9.00 Uhr – Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße. Meinem Mandanten wird Urkundenfälschung und versuchter Betrug in siebzehn Fällen vorgeworfen. Es ist ein Fortsetzungstermin. Zu dem ersten Termin ist überraschend der – frühere – Verteidiger des Angeklagen nicht erschienen. Ich brauche mehr Zeit, um mich in den Fall einzuarbeiten.

10.00 Uhr – Landgericht Berlin, Turmstraße. Ich vertrete den Geschädigten eines Raubes im besonders schweren Fall. Es wird heute noch ein wichtiger Zeuge – der ehemalige Mittäter des Angeklagten – gehört, dann werden die Schlußvorträge gehalten. Zusätzlich werde ich beantragen (und begründen), den Angeklagten zu verpflichten, den Schaden wieder gutzumachen (Adhäsionsantrag).

Zwischendrin: 11:20 Uhr vor dem Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße. In diesem Termin geht es um ein Verkehrsvergehen. Mein Mandant ist durch einem Schlaganfall, den er ein paar Wochen nach der angeklagten Tat erlitten hat, wohl dauerhaft verhandlungsunfähig. Das Gericht will trotzdem verhandeln.

Nachmittags kommt ein Handwerker in die Kanzlei. Ein Techniker wird die Anti-Viren-Software auf dem Server updaten/reparieren. Zwei weitere Telefontermine und ein Besprechungstermin stehen jetzt schon im Kalender.

Es gibt entspanntere Tage im spannenden Leben eines Strafverteidigers.

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