Blitzeschnelles Spezialeinsatzkommando

Mit einem großen Aufgebot, an dem auch das Spezialeinsatzkommando der Polizei beteiligt war, reagierte die Polizei heute Vormittag auf eine scheinbare Bedrohungslage in Marzahn.

Zeugen meldeten den Beamten gegen 10 Uhr 15 einen Polizeibekannten 42-Jährigen, der mit „Schutzweste, Handgranaten und Maschinenpistole“ in der Wuhletalstraße unterwegs gewesen sei. Da der Beschriebene den Beamten als „Waffennarr“ bekannt ist und eine ernstzunehmende Bedrohung nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde auch das Spezialeinsatzkommando angefordert. Die Beamten nahmen den Mann und seinen 47-jährigen Nachbarn gegen 12 Uhr im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in der Wuhletalstraße fest.

Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung konnten weder scharfe Schusswaffen oder Handgranaten noch eine Schutzweste gefunden werden. Es handelte sich offensichtlich um teilweise täuschend echt erscheinende Spielzeug- oder „Soft-Air-Waffen“, die neben einem Teleskopschlagstock beschlagnahmt wurden.

Die Kriminalpolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet.

Quelle: Pressemeldung der Polizei Berlin

Da läuft also jemand mit „Schutzweste, Handgranaten und Maschinenpistole“ durch die Stadt. Aufmerksame Beobachter berichten der Polizei davon. Und – schwups – bereits eine 1 3/4 Stunde später wird der Mann von einem Spezialeinsatzkommando verhaftet. Nun ja, vielleicht war gerade ja eine andere Sache vordringlicher.

Daß man dann hinterher nur bußgeldbewehrtes Spielzeug entdeckt, war dann wiederum ein Glücksfall. Auch für den „Waffennarr“. Denn das, was der Bericht an Anhaltspunkten liefert, reicht für eine Verurteilung nach § 126 StGB bei Weitem nicht.

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3 Antworten auf Blitzeschnelles Spezialeinsatzkommando

  1. 1
    Hans-Günther says:

    Wieviele SEKs pro Wohnviertel soll die Polizei denn Ihrer Meinungt nach vorhalten, damit das in Zukunft schneller geht?

  2. 2
    Tilman says:

    Klingt irgendwie so ähnlich wie der Fall Josef Hoss. Da hatten „nette Nachbarn“ der Polizei „gesteckt“, dass er Handgranaten zu Hause bunkern würde (hatte er nicht). Das Kölsche SEK hat ihm eine Spezialbehandlung verpasst.

    Ich hoffe, dass das Berliner SEK freundlicher war.

  3. 3
    doppelfish says:

    Tilman: Nein, das Berliner SEK ist da eher Vorbild für Köln.