FOCUS: Werbung mit Kindersex?

Daß die Boulevard-Presse bekannt ist für seriöse Berichterstattung, behaupten selbst die dort tätigen Schmierfinken nicht.

Beispiel BILD: Auf der oberen Häfte einer Seite finde ich einen reißerischen Artikel über einen Mann, der mehrere Kinder sexuell belästigt und vergewaltigt haben soll. Darunter, auf der selben Seite, findet man die bekannten Kleinanzeigen, in denen für „Bizarre Erotik“ geworben wird und Natascha (18) ihre Dienste anbietet.

Auch der Focus ist da nicht viel anders: In einem Artikel über „Kindersex“ wird über einen Vater berichtet, dessen Tochter angeblich von einem (ehemaligen) Popstar mißbraucht wurde. Der Vater kündigt genau das an, was BILD, Focus und Konsorten immer wieder zwischen den Zeilen als wünschenswert herausschauen lassen: Lynchjustiz.

Der Beschuldigte wird von Focus als „Monster“ betitelt. OK, sowas ist man ja gewohnt dieser (untersten) Sorte Berichterstatter. Allerdings wird in dem redaktionellen Beitrag das Word „Monster“ doppelt unterstrichen mit einem Link auf eine Seite unterlegt, auf der man sich DVDs ausleihen kann. Oben die Übeschrift „Kindersex“, weiter unten dann die entsprechenden Filme dazu.

Klasse. Moral ist was Wichtiges. Das muß man doppelt haben.

Vielleicht bin ich auch nur zu sensibel oder mittlerweile zu konservativ: Aber diese Art von „Pressefreiheit“ empfinde ich einfach als widerlich.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines (Kanzlei) veröffentlicht.

Eine Antwort auf FOCUS: Werbung mit Kindersex?

  1. 1

    Die Presse und die Moral

    Der Kollege Hoenig aus Berlin berichtet über einen Artikel im Focus .Es stellt sich hier tatsächlich die Frage, was ist Moral?