Klassenjustiz

Im Lawblog beschwert sich „Thomas“ über eine angebliche „Klassenjustiz“:

Hier entscheidet einzig alleine der Geldbeutel. Das ist traurig.

Thomas kritisiert, daß nur der, der seinen Verteidiger (ausreichend) bezahlen kann, zu seinem Recht kommt. Diejenigen, die die Mittel nicht haben, werden verurteilt und weggeschlossen.

Ich habe mir ein weiteres Mal Gedanken über dieses Thema gemacht. Mir fällt keine Alternative zu dem jetzigen System ein: Wer eine gute Leistung haben will, muß dafür auch gute Gegenleistung bringen. Die Grundversorgung ist nun einmal nicht das Optimale.

Wie, lieber Thomas, stellen Sie sich das anders vor? Machen Sie ‚mal einen akzeptablen Vorschlag.

Dieser Beitrag wurde unter Strafrecht veröffentlicht.

4 Antworten auf Klassenjustiz

  1. 1
    Tilman says:

    Ich heisse nicht Thomas; ich denke aber, ein Problem ist dass Pflichtverteidigung – soviel ich weiss – schlechter bezahlt wird als normale Verteidigung. Ein Spitzen Straf-RA wird somit so ein Mandat nur aus wohltätigen oder Werbegründen annehmen.

    Übrigens, Gratulation zum Auftritt in FINANZTEST. Eine Seite davor ist ein Artikel über Juraxx – ausser einem RA hatten alle kaum Ahnung.

  2. 2
    Maus says:

    es gibt durchaus Verteidiger, die bereit sind auch für „kleines“ geld gute arbeit zu leisten.
    und ein großes Honorar ist noch lange kein Garant für gute Arbeit des Anwalts.

  3. 3
    doppelfish says:

    Naja, die Gesetze und die Strafverfolgungsbehörden bekommen wir doch schon kostenlos – und manchmal, ohne sie in ihrem vollen Umfang so richtig zu wollen.

    Als Arbeitnehmer bin ich gezwungen, eine Arbeitslosen-, eine Sozial-, eine Renten- und eine Krankenvesicherung abzuschliessen; als Krader oder Dosentreiber muß ich (mindestens) eine Teilkaskoverischerung abschliessen. Wo bleibt die obligatorische Rechtsschutzversicherung?

  4. 4

    @Maus:
    Ja, Sie haben Recht. Und ich denke, daß jeder seriöse Verteidiger einen gewissen Teil seiner Zeit für die Bearbeitung von „pro bono“ – Mandaten aufwenden wird. Und dies auch gerne tut.

    Aber jeder einzelne davon hat auch (finanzielle) Verantwortung z.B. für seine Mitarbeiterinnen, für deren Familien und für seine eigene.

    Irgendwo gibt es also Grenzen. Und dann sind wir (leider!) schon wieder beim Geld.